SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS (Textbuch deutsch)

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Textbuch

Musik von Gene de Paul
 Buch von Lawrence Kasha und David Landay
 Gesangstexte von Johnny Mercer
 Neue Songs von Al Kasha und Joel Hirschhorn

Deutsch von Sabine RuMlair (Gesangstexte)
 und Jürgen Hartmann (Dialoge)
 (2020)

N

IC

Nach dem gleichnamigen MGM-Film und „The Sobbin’ Women" von Stephen Vincent Benet

Bühnenvertrieb in Deutschland:

Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH

Bahnhofstraße 44-46 | 65185 Wiesbaden ----------------------------------------------------------------e-mail: post@musikundbuehne.de Internet: www.musikundbuehne.de 10/20


Alle Rechte vorbehalten. Hierzu zählen insbesondere das Recht der Übersetzung, Verfilmung und Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen und sonstige Medien, der mechanischen Vervielfältigung und der Vertonung (Neuvertonung), die Verwendung zu Bühnenzwecken, Vorlesungen und Aufführungen, gleich ob von Amateur- oder Profibühnen sowie anderen Interessenten.

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Text, Komposition sowie Text- und Musikmaterial des Bühnenwerks werden Bühnen / Veranstaltern ausschließlich für Zwecke der Aufführung nach Maßgabe des jeweiligen Aufführungsvertrags zur Verfügung gestellt. Jede darüber hinausgehende Verwertung von Text und /oder Musikmaterial des Bühnenwerks bedarf der ausdrücklichen vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für dessen Vervielfältigung, Verbreitung, elektronische Verarbeitung, Übermittlung an Dritte und Speicherung über die Laufzeit des Aufführungsvertrags hinaus. Die vorstehenden Sätze gelten entsprechend, wenn Bühnen / Veranstaltern der Text oder das Musikmaterial des Bühnenwerks ohne vorherigen Abschluss eines Aufführungsvertrages zur Ansicht zur Verfügung gestellt wird. Weitere Einzelheiten richten sich nach den zwischen Bühnen / Veranstaltern und Verlag getroffenen Vereinbarungen. Dieser Text und die damit verbundene Komposition gilt bis zum Tag der Uraufführung / deutschsprachigen Erstaufführung / bis zur Erstübersetzung / der Neuübersetzung als nicht veröffentlicht im Sinne des Urheberrechtsgesetzes. Es ist nicht gestattet, vor diesem Zeitpunkt das Werk oder einzelne Teile daraus zu beschreiben oder seinen Inhalt in sonstiger Weise öffentlich mitzuteilen oder sich öffentlich mit ihm auseinanderzusetzen. Nicht vom Verlag genehmigte Verwertungen verletzen das Urheberrecht und können zivilrechtliche und ggf. auch strafrechtliche Folgen nach sich ziehen.

Als unverkäufliches Manuskript vervielfältigt. Dieses Material darf weder verkauft, noch verliehen, noch sonst irgendwie weitergegeben werden.

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IC

Wird das Stück nicht zur Aufführung angenommen, so ist das Manuskript umgehend zurückzusenden an:

Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH

Bahnhofstraße 44-46 | 65185 Wiesbaden ----------------------------------------------------------------e-mail: post@musikundbuehne.de Internet: www.musikundbuehne.de


Seite 1 von 142 Die Rollen .................................................................................................................................................................................................................. 3 Songs pro Rolle ....................................................................................................................................................................................................... 5 Akt 1 .................................................................................................................................................................................................................................. 7 Szene 1 ............................................................................................................................................................................................................................. 7 #1 – Eröffnungssequenz Akt 1 (Adam - Einleitung) ............................................................................................................................. 7 #1A – Immer höflich und galant ..................................................................................................................................................................... 8

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#2 – Howdy, liebliches Lamm........................................................................................................................................................................13

Szene 2 ...........................................................................................................................................................................................................................15 #2A – Howdy, liebliches Lamm – Tag & Change ...................................................................................................................................17

Szene 2A ........................................................................................................................................................................................................................18 #3 – Was für ein herrlicher Tag ....................................................................................................................................................................24 #3A – Zu den Pontipees....................................................................................................................................................................................29

Szene 3 ...........................................................................................................................................................................................................................29 #3B – Übergang ins Pontipee-Haus ............................................................................................................................................................31

Szene 3A ........................................................................................................................................................................................................................32 #4 – Ein Mann, doch sieben Brüder ............................................................................................................................................................36

Szene 4 ...........................................................................................................................................................................................................................40 #4A – Sieben Brüder – Tag – Übergang zum Abend ...........................................................................................................................40 #4B – Adam im Baum ........................................................................................................................................................................................44 #4C – Hochzeitsnacht / Übergang zu Brüdern ......................................................................................................................................46

Szene 5 ...........................................................................................................................................................................................................................47 #4D – Auftritt Brüder ........................................................................................................................................................................................49 #5 – Wir geh´n werben .....................................................................................................................................................................................54

Szene 6 ...........................................................................................................................................................................................................................60 #6 – Höflicher Reel .............................................................................................................................................................................................60 #7 – Herausforderung/ Tanz .........................................................................................................................................................................67 #8 – Cut-in Dance ................................................................................................................................................................................................70

IC

#9 – Der Kampf ....................................................................................................................................................................................................70

N

#9A – Nach dem Kampf ....................................................................................................................................................................................71

Szene 7 ...........................................................................................................................................................................................................................71 #10 – Halte an der einen fest (Love Comes and Goes Away)..........................................................................................................73 #10A – Halte an der einen fest (Szenenwechsel) .................................................................................................................................76

Szene 8 ...........................................................................................................................................................................................................................76

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Seite 2 von 142 Szene 8A ........................................................................................................................................................................................................................78 #10B – Baum fällt (Timber) ...........................................................................................................................................................................78 #11 – Die Schlawinerinnen .............................................................................................................................................................................80 Akt 2 ................................................................................................................................................................................................................................84 Szene 1 ...........................................................................................................................................................................................................................84 #12 – Entr‘acte .....................................................................................................................................................................................................84

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#13 – Der Raub .....................................................................................................................................................................................................84

Szene 1A ........................................................................................................................................................................................................................93 Szene 1B ........................................................................................................................................................................................................................93 Szene 1C ........................................................................................................................................................................................................................95 #14 – Klagelied der Freier ..............................................................................................................................................................................95

Szene 2 ...........................................................................................................................................................................................................................97

#15 – Wo warst du? ........................................................................................................................................................................................ 103

Szene 3 ........................................................................................................................................................................................................................ 105 #16 – Wir müssen standhaft durch den Winter ................................................................................................................................ 105

Szene 3A ..................................................................................................................................................................................................................... 106 #16A – Geschenke ............................................................................................................................................................................................ 109

Szene 3B ..................................................................................................................................................................................................................... 109 #16B – Nach den Mädchen .......................................................................................................................................................................... 112

Szene 3C ..................................................................................................................................................................................................................... 112 #17 – Wir müssen standhaft sein (Reprise) / Einsames Wiesel ................................................................................................ 115

Szene 3D ..................................................................................................................................................................................................................... 118 #18 – Frühlingstanz ........................................................................................................................................................................................ 118 #18A – Frühlingstanz / Übergang zur Hütte ....................................................................................................................................... 118

Szene 4 ........................................................................................................................................................................................................................ 118 #18B – Bin ich stur? ........................................................................................................................................................................................ 122

Szene 5 ........................................................................................................................................................................................................................ 122

IC

#19 – Wie schön, dass es dich gibt ........................................................................................................................................................... 122

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#20 – Halte an der einen fest (Reprise) ................................................................................................................................................. 126 #21 – Die Jagd .................................................................................................................................................................................................... 130

Szene 6 ........................................................................................................................................................................................................................ 130 Szene 7 ........................................................................................................................................................................................................................ 139 #22 – Herrlicher Tag (Reprise) ................................................................................................................................................................. 139 #23 – Hochzeitstanz / Finale Akt II ......................................................................................................................................................... 142 #24 – Verbeugungen und Auslass-Musik .............................................................................................................................................. 142

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Seite 3 von 142 Die Rollen MILLY BRADON: Eine schlagfertige, schöne Pionierin mit ausgeprägtem Sinn für Humor. ADAM PONTIPEE: Ältester von sieben Brüdern. Großer, gutaussehender Kerl. Ein Farmer und Jäger. Lebhaft. Selbstbewusst. Sehr maskulin, aber mit Augenzwinkern. BRÜDER

VEREHRER

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MÄDCHEN1

GIDEON (der Jüngste, scheu und sensibel)

JEB (ein Zimmermann)

DORCAS

BENJAMIN

(eine Sexbombe, arbeitet im Laden der Eltern, schert sich nicht um die Kleiderordung, tut sehr erfahren, ist es aber nicht)

(Zweitältester und „stellvertretender Boss“, verantwortungsbewusst)

NATHAN (ein junger Anwalt)

RUTH

CALEB

(bodenständige Lehrerin, sehr praktisch veranlagt, Problemlöserin. Bei den Mädchen hat sie die Mutterrolle inne. Ebenso in ihrer Familie – seit sie zwölf ist)

(ein Jäger, zuverlässig)

LIZA (noch zu Hause – sie macht alles zusammen mit Martha. Sie sind zwei Seiten derselben Medaille und könnten jeweils die Sätze der Anderen vollenden. Sie kennen sich seit ihrer Geburt. Liza ist abergläubisch)

DANIEL (wie Ephraims Zwillingsbruder)

MATT (ein Schmied)

MARTHA (noch zu Hause – macht alles zusammen mit Liza)

EPHRAIM (wie Daniels Zwillingsbruder)

JOEL (noch ein Schmied)

SARAH (noch zu Hause. Gärtnerin, sehr jungenhaft, da sie in einer Familie von Jungen aufgewachsen ist; ein ausgelassener Rotschopf)

FRANK (ein Hitzkopf, immer kurz vor der Explosion)

ZEKE (ein Zimmermann)

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IC

ALICE (niedlich, nicht so schlau, sehr reinlich)

1

LUKE (arbeitet im Gemischtwarenladen)

orig. BRIDES. Wegen des im Deutschen vulgären Doppelsinns des Begriffs „Bräute“ in der Übersetzung als „MÄDCHEN“ bezeichnet.

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Seite 4 von 142 MR. HOALLUM – Inhaber des Gemischtwarenladens und Bürgermeister der Stadt, Dorcas‘ Vater, spielt Gitarre/Banjo MRS. HOALLUM – seine Frau, Dorcas‘ Mutter, spielt Akkordeon MR. SANDER – Inhaber des örtlichen Gasthauses, Ruths Vater, spielt Gitarre/Banjo MRS. SANDER – seine Frau, Ruths Mutter, spielt Jug, Waschbrettbass und Akkordzither

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PFARRER – auch Sarahs Vater, spielt Geige

HOLZFÄLLER, STADTBEWOHNER (können von den Verehrern dargestellt werden) STADTBEWOHNERINNEN (können von den Bräuten gespielt werden)

Der Schauplatz

Eine stark bewaldete Gegend im Cascade-Gebirgszug in Oregon (etwa so wie Mt. Hood). Die Stadt wurde eben erst gegründet.

Anmerkung

N

IC

Die in der Handlung enthaltene Musik auf der Bühne sollte möglichst live gespielt werden.

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SONGS BY CHARACTER ADAM 1. Opening Act I Sequence

GIDEON 5. Goin’ Courtin’ . . . . . . . . . . . . . .38

10. Love Never Goes Away . . . . . . .53

1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

11. Sobbin’ Women . . . . . . . . . . . .59

2. Bless Your Beautiful Hide . . . . . .5

16. We Gotta Make It

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(Adam Introduction) . . . . . . . . .1

2a. Bless Your Beautiful Hide

Through the Winter . . . . . . . .81

Tag & Scene Change . . . . . . . . .9

10. Love Never Goes Away . . . . . . .53

Lonesome Polecat . . . . . . . . . .90

11. Sobbin’ Women . . . . . . . . . . . .59

19. Glad That You Were Born . . . .96

15. Where Were You? . . . . . . . . . .79

23. Wedding Dance /

18b. Am I Stubborn? . . . . . . . . . . .95 20. Love Never Goes

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

Away Reprise . . . . . . . . . . . . .99

BROTHERS 5. Goin’ Courtin’ . . . . . . . . . . . . . .38

22. Wonderful Day Reprise . . . . .109

11. Sobbin’ Women . . . . . . . . . . . .59

23. Wedding Dance /

16. We Gotta Make It

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

MILLY 3. Wonderful, Wonderful Day . . . . .1

Through the Winter . . . . . . . .81

17. We Gotta Make It Reprise /

Lonesome Polecat . . . . . . . . . .90

4. I Married Seven Brothers . . . . . .24

19. Glad That You Were Born . . . .96

5. Goin’ Courtin’ . . . . . . . . . . . . . .38

23. Wedding Dance /

10. Love Never Goes Away . . . . . . .53

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

19. Glad That You Were Born . . . .96

SUITORS 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

20. Love Never Goes

Away Reprise . . . . . . . . . . . . .99

22. Wonderful Day Reprise . . . . .109

IC

23. Wedding Dance /

N

17. We Gotta Make It Reprise /

14. Suitors’ Lament . . . . . . . . . . . .73 23. Wedding Dance /

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

BRIDES 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

MRS. HOALLUM 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

3. Wonderful, Wonderful Day . . . . .1

3. Wonderful, Wonderful Day . . . . .1

4. I Married Seven Brothers . . . . . .24

17. We Gotta Make It Reprise /

23. Wedding Dance /

Lonesome Polecat . . . . . . . . . .90

19. Glad That You Were Born . . . .96 23. Wedding Dance /

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

— vii —

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111


MRS. SANDER 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

3. Wonderful, Wonderful Day . . . . .1 4. I Married Seven Brothers . . . . . .24

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23. Wedding Dance / Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

MR. HOALLUM 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

4. I Married Seven Brothers . . . . . .24

14. Suitors’ Lament . . . . . . . . . . . .73 23. Wedding Dance /

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

MR. SANDER 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

4. I Married Seven Brothers . . . . . .24

14. Suitors’ Lament . . . . . . . . . . . .73 23. Wedding Dance /

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

PREACHER 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

4. I Married Seven Brothers . . . . . .24

14. Suitors’ Lament . . . . . . . . . . . .73 23. Wedding Dance /

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

TOWNSPEOPLE 1a. Gallant and Correct . . . . . . . . . .1

4. I Married Seven Brothers . . . . . .24

Finale Act II . . . . . . . . . . . . .111

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IC

23. Wedding Dance /

— viii —


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Akt 1

Szene 1

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Vorhang öffnet sich: Das Geräusch des frühlingshaften Bergwindes weicht allmählich den Geräuschen der aufwachenden Vögel. LICHT auf ADAM, während er auf seiner Farm seine Sachen auf ein Floß packt. Für einen Moment pausiert er mit seiner Tätigkeit und schaut in Richtung Stadt flussabwärts.

#1 – Eröffnungssequenz Akt 1 (Adam - Einleitung)

ADAM

HOWDY LIEBLICHES LAMM… HOWDY LIEBLICHES LAMM… HOWDY LIEBLICHES LAMM ICH SUCHE HEUT´ NACH DIR WIR KENN´N UNS NOCH NICHT ABER ICH SETZ AUF DICH DU GEHÖRST ZU MIR

OH ICH GÄB MEIN´N COLT UND MEIN´N OCHSEN HER DOCH WENN DEN WER NIMMT, DANN IST DAS RINDVIEH ER

N

IC

ICH ZAHL DIR ´NEN KOCHKURS UND NOCH MEHR ICH MACH´S WAHR, SAGST DU NUR JA

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Seite 8 von 142 #1A – Immer höflich und galant

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Der PFARRER sowie MR & MRS HOALLUM kommen aus dem Wald; sie spielen Geige, Gitarre und Akkordeon. Die MÄDCHEN, VEREHRER und andere STADTBEWOHNER treten auf. Die Hauptstraße einer kleinen, aber zivilisierten Pionierstadt in Oregon erscheint um sie herum. MR & MRS SANDER beginnen einen Square Dance. Während des Tanzes strahlen die Frauen (insbesondere die Mädchen) mehr Energie aus als die steifer agierenden Männer. MR & MRS SANDER

IMMER HÖFLICH UND GALANT LINKSHERUM IM KREIS RESPEKTIERT DER DAMEN STAND RECHTSHERUM IM KREIS

MÄDCHEN, FREIER, DORFÄLTESTE

IN OREGON

MR & MRS SANDER

WO MAN NICHT VERGISST WAS KULTIVIERT UND SCHICKLICH IST.

MÄDCHEN, FREIER, DORFÄLTESTE

AUFGESTELLT IN PAAREN NUN

MRS SANDER

WIE´S GENTLEMEN UND LADIES TUN

N

IC

DORFÄLTESTE

IMMER HÖFLICH UND GALANT LINKSHERUM IM KREIS RESPEKTIERT DER DAMEN STAND RECHTSHERUM IM KREIS

MR HOALLUM & MRS HOALLUM

ZIEHT DEN HUT, SENKT DEN KOPF VOR IHR IHR SEID NICHT NUR FARMER IHR SEID KAVALIER

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 9 von 142 MR HOALLUM IHR HABT GLÜCK, WEIL GANZ BESTIMMT DIES DIE BESTEN GIRLS HIER IM WESTEN SIND.

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DORFÄLTESTE IMMER HÖFLICH UND GALANT LINKSHERUM IM KREIS RESPEKTIERST DU IHREN STAND GIBT SIE SICH DIR PREIS

MR SANDER

ES GIBT VIEL MEHR FRAU´N ALS MÄNNER HIER WENN DU EINE MAGST DANN SCHNAPPE SIE DIR

ADAM tritt auf. Die Anwesenden beobachten ihn auf Schritt und Tritt. ADAM

ICH SUCHE EINE BRAUT DIE MIR HILFT IM HAUS

DORFÄLTESTE & FREIER

ALLE VERGEBEN SCHER´ DICH RAUS

N

IC

MÄDCHEN, FREIER & DORFÄLTESTE

IMMER HÖFLICH UND GALANT LINKSHERUM IM KREIS RESPEKTIERST DU IHREN STAND GIBT SIE SICH DIR PREIS

Das Zwischenspiel des Square Dance geht weiter, während sich der Gemischtwarenladen aufbaut.

MR SANDER, MR HOALLUM, PFARRER, FRE IER

RESPEKTIER DER DAMEN STAND SIE SIND NICHT FREI Zwei Takte Musik.

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Seite 10 von 142 FREIER, MR SANDER, PFA RRER SIE SIND NICHT FREI SIE SIND NICHT FREI SIE SIND NICHT FREI

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ADAM betritt den Laden. ADAM

Tag, Bürgermeister. Ma’am.

MR HOALLUM

Guten Tag, Adam.

ADAM

Wieviel lassen Sie sich heute einen Biber kosten?

MR HOALLUM

Sechs Dollar das Pfund.

ADAM

Einwandfrei. Dann will ich von Ihnen einen neuen Pflug, zwei Eimer Schmalz, einen Sack Kaffee, zwanzig Pfund Kautabak, und haben Sie vielleicht auch eine Frau dazu? Ich suche nämlich eine.

MRS HOALLUM

(spöttisch)

IC

An welche Marke hatten Sie denn gedacht?

N

ADAM

Naja, ich würde sogar eine Witwe nehmen. Hauptsache, sie kann richtig anpacken. Wir sind sieben, ich und meine sechs Brüder. Das Haus ist ein Schweinestall und das Essen ist noch schlimmer. Ich hab mir überlegt, wenn ich das nächste Mal in die Stadt gehe, komme ich mit einer Frau zurück.

MRS HOALLUM

Ich muss schon sagen, das ist ein dicker Hund. Zu glauben, dass Sie einfach so hierherkommen und um eine Frau feilschen wie um einen Esel!

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Seite 11 von 142 ADAM (beruhigend) Nein, Ma’am. So ist es auch wieder nicht, Ma’am.

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MRS HOALLUM Hören Sie mir mal zu. Keins unserer Mädchen hier wird mit Ihnen da hoch zu den Bären gehen, nur um für irgendeinen gewöhnlichen Hinterwäldler zu arbeiten, bis ihr das Blut unter den Fingernägeln hervorspritzt.

MR HOALLUM

Jedes Mädchen hier kann unter zehn Männern wählen. Wenn Sie eine Frau wollen, gehen Sie zurück Richtung Osten und suchen dort.

ADAM

Sie sagen, dass es in dieser Stadt keine Frauen zum Heiraten gibt?

LIZA, MARTHA und SARAH treten ein. Sie sind angetan von Adams Interesse. MRS HOALLUM beobachtet ihn, bereit zum Eingreifen.

SARAH

Morgen, MRS Hoallum.

MARTHA

Wir wollen Steppdecken nähen.

LIZA

IC

Haben Sie vielleicht ein paar Stoffreste?

N

ADAM

Und diese hier?

MR HOALLUM

Ich muss doch sehr bitten!

ADAM

Verheiratet?

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Seite 12 von 142 MR HOALLUM Versprochen. ADAM

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(strahlend) Nur versprochen! Jetzt hatten Sie mir aber echt einen Schrecken eingejagt. Die Mädchen tun so, als ob sie nicht mitgehört hätten, aber sie kichern.

MR HOALLUM

Ich sage Ihnen doch, sie sind in festen Händen!

ADAM

Das kann sich eine Dame doch anders überlegen, oder nicht? (ER will die Mädchen begutachten.)

MRS HOALLUM

Sie verschwenden Ihre Zeit. In dieser Stadt finden Sie kein Mädchen, das ausgerechnet Sie heiraten will.

ADAM

N

IC

Wenn ich mir was in den Kopf setze, mache ich’s auch. Schon immer so gewesen. Ob ich zwanzig Morgen an einem Tag pfüge oder einen Baum fälle und ihn genau dahin fallen lasse, wo ich ihn haben will. Ich bin hier, um mir eine Braut zu suchen, und ich gehe nicht mit leeren Händen weg.

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Seite 13 von 142 #2 – Howdy, liebliches Lamm (zu den Mädchen) Ihr seid ja alle ganz hübsch und frisch und jung – ich behalte euch im Sinn. Aber entscheiden tue ich mich erst, wenn ich alle angeschaut habe.

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ADAM verlässt den Laden, unbeschwert, selbstbewusst und singt "Howdy, liebliches Lamm". Während ER durch die Stadt geht, begutachtet er erneut die Frauen, als würde er ein Pferd kaufen wollen. Die meisten Frauen sind davon durchaus angetan, stellen sich aber schüchtern.

HOWDY LIEBLICHES LAMM ICH HABE DICH VORM LAUF UND WENN DU NICHT SCHIELST ODER DIE VORNEHME SPIELST GEBE ICH NICHT AUF

ADAM begegnet direkt einer hübschen jungen Frau. (erfreut)

Morgen, Ma’am.

DORCAS

Morgen, Hinterwäldler.

ADAM

Schöner Tag heute.

(Ein junger Mann hört das.)

N

IC

NATHAN

(nimmt ihren Arm besitzergreifend und zieht sie weg)

Allerdings.

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Seite 14 von 142 ADAM (nimmt die Suche wieder auf)

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OH ICH GÄB MEIN´N COLT UND MEIN´N OCHSEN HER DOCH WENN DEN WER NIMMT, DANN IST DAS RINDVIEH ER

ICH ZAHL DIR ´NEN KOCHKURS UND NOCH MEHR ICH MACH‘S WAHR, SAGST DU NUR JA.

HOWDY LIEBLICHES LAMM JA HEUT WIRD SICH GETRAUT N´PAAR STUNDEN NUR UND DANN SAGST DU DEINEN SCHWUR UND BIST MEINE BRAUT. FRÖHLICHE ART EIN BISSCHEN ZART

Er bemerkt eine andere Frau, die alles andere als durchschnittlich ist: wohlbeleibt oder besonders groß bzw. klein.

SCHÖNES GESICHT DOCH DAS GEWICHT

SIE MUSS MIR IN ALL´M GENÜGEND GEFALL´N, MEIN WEIB.

N

IC

HOWDY LIEBLICHES LAMM ICH SUCHE HEUT NACH DIR

(MILLY erscheint. Sie hackt Holz vor Sander’s Restaurant. ADAM sieht sie und bleibt stehen, um sie anzuschauen.)

MR SANDER

(kommt herein)

Milly! Milly! Wo bist du bloß?

(MILLY hört auf zu hacken. Weder sie noch MR Sander bemerken Adam.)

Da drin schreit ein Dutzend Kerle nach Verpflegung. Und du hackst hier draußen Holz!

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Seite 15 von 142 MILLY (heiter) Ich komme.

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HERR. SANDER verschwindet nach drinnen. MILLY nimmt einen großen Arm voll Holz und folgt ihm. ADAM beobachtet sie, bis sie fort ist.

ADAM

WIR KENN´N UNS NOCH NICHT ABER ICH SETZ AUF DICH DU GEHÖRST ZU MIR.

Szene 2

Das Innere von Sander’s Restaurant.

Vorhang öffnet sich: WALDARBEITER sitzen am Tisch und sind warten aufs Essen. ADAM kommt herein.

WALDARBEITER (ad lib)

Nun komm schon, Milly. Wir haben so’n Hunger. (etc.)

MILLY

N

IC

(kommt mit einem großen Kübel Eintopf und einer Schöpfkelle, leichthin)

Nun kommt mal runter.

Als MILLY anfängt, den Eintopf zu servieren, kneift WALDARBEITER # 1 sie. Als Antwort schlägt sie ihn mit ihrer Kelle.

Wenn du das nochmal machst, bekommst du das hier in den Schoß statt ins Maul.

MR SANDER

(zu Adam) Kann ich etwas für Sie tun?

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Seite 16 von 142 ADA M Vielleicht – aber erst mal probiere ich was von dem Eintopf. (MILLY bemerkt Adam zum ersten Mal)

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WALDARBEITER #2 (zieht MILLY mit Gewalt auf seinen Schoß)

Zeit für mein Dessert, Milly.

(MILLY tritt ihm fest auf den Fuß und windet sich heraus)

ADAM

So behandelt man keine Dame.

WALDARBEITER #2

Halt du dich da mal lieber raus, Alter.

Bevor der WALDARBEITER seinen Satz beenden kann, wirft ADAM ihn zur Tür hinaus. MILLY ist entzückt.

ADAM

Ich hoffe, ich habe Ihnen keine Umstände gemacht, Ma’am.

MILLY

Überhaupt nicht. Das war toll.

N

IC

ADAM

(peinlich berührt, wechselt das Thema)

Das ist Eintopf, oder?

MILLY

Richtig…

ADAM

Riecht echt klasse. Macht Appetit.

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Seite 17 von 142 MR SANDER Milly! MILLY Hier. Für Sie. Ich bin die beste Köchin diesseits der Rocky Mountains.

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(ADAM nimmt einen Löffel. Es ist noch besser als erwartet)

ADAM

Mensch, da braucht man nicht mal Ketchup.

MILLY

(gibt ihm noch mehr)

Hier ist noch was. Und es kostet nichts extra.

MR SANDER

(off stage)

Milly!

(MILLY geht in die Küche.)

#2A – Howdy, liebliches Lamm – Tag & Change ADAM

N

IC

(für sich)

FRÖHLICHE ART UND NICHT ZU ZART HÜBSCHES GESICHT, UND KLEIN IST SIE NICHT EHRLICH UND NETT DOCH ZÄH UND AUCH MAL LAUT HOWDY LIEBLICHES LAMM JA HEUT WIRD SICH GETRAUT N´PAAR STUNDEN NUR UND DANN SAGST DU DEINEN SCHWUR UND BIST MEINE BRAUT.

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Szene 2A Draußen - die Rückseite des Restaurants. MILLY schneidet und spaltet Brennholz. ADAM kommt vorbei, er sucht sie. ADAM

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(ohne Einleitung)

Ich heiße Adam Pontipee.

MILLY

(versucht lässig zu sein)

Wirklich? Ein komischer Name, das muss ich schon sagen, Mister Pontipee.

ADAM

Adam.

MILLY

Adam.

ADAM

Ihr Vater arbeitet hart, ganz sicher.

MILLY

IC

Oh, Mister Sander ist nicht mein Vater. Meine Eltern sind beide auf dem Treck hierher gestorben. Wir sind zu spät losgefahren und dann kamen die Winterstürme… Ich bin erst seit einigen Monaten hier.

N

ADAM

Ganz allein?

MILLY

Das kann ich ganz gut.

ADAM

Das sehe ich… Milly, bleiben Sie mal einen Moment hier.

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Seite 19 von 142 MILLY (stapelt Holzscheite) Ich muss das hier erst fertigmachen.

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ADAM Nun hören Sie mir mal zu. Hinsetzen!

MILLY setzt sich sofort, einen Stapel Holzscheite haltend.

Ich habe eine Farm. Eine gute Farm. Mit einem Haus. Wald. Viehweiden. Da gibt‘s Schafe und Milchkühe und fünfzig Morgen Weizen. Aber eins habe ich nicht… Ich habe keine Frau. Wie wär’s?

MILLY

Wie wäre – was?

ADAM

Wie wär’s, mich zu heiraten?

(MILLY lässt die Holzscheite fallen)

Milly? Haben Sie mich verstanden?

MILLY

Oh ja. Aber ich weiß überhaupt nichts über Sie. Wie Sie leben, und so.

N

IC

ADAM

Schon gut, es ist ein bisschen schnell… Ich weiß schon, wie man es auf die anständige Art macht. Ein halbes Jahr später frage ich, ob ich Sie mal nach Hause bringen kann. Dann sitze ich zwei oder drei Monate lang mit Ihnen auf der Veranda, immer am Mittwochabend. Und dann frage ich endlich Ihren Vater, ob ich Sie heiraten darf. Naja, so hätte es auch meine Mutter gewollt. Aber ich habe keine Zeit. Ich muss morgen Abend zurück, mich um die Farm kümmern. Es dauert fünf Monate, bis ich wieder hier runterkomme; nach der Ernte. Wollen Sie einen Kerl wie mich so lange warten lassen, nur wegen dem bisschen Firlefanz? (MILLY schaut lange zu ihm hoch, dann entscheidet sie sich)

MILLY Aber erst muss ich die Hausarbeit fertig machen.

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Seite 20 von 142 ADAM Ich wusste es, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe – du bist mein Mädchen… Juhuuuuu! (ADAM nimmt seinen Hut und will gehen)

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MILLY

Wie weit ist es denn bis zur Farm da oben?

ADAM

So zwölf Meilen.

MILLY

Die meisten werden sagen, das ist ziemlich einsam. Aber nach diesem Laden hier wird ein bisschen Einsamkeit ganz guttun.

ADAM

Verstehe.

MILLY

Immer wenn diese Rowdies nach Essen schreien, denke ich, es wäre schön, nur für einen Mann zu kochen und sich um ihn zu kümmern.

ADAM

N

IC

(stimmt kleinlaut zu)

Äh… Jaja…. Mein Fuhrwerk ist unten im Wäldchen. Ich treibe den Pfarrer auf und besorge einen Ring. Und ich rasiere mich – und nehme ein Bad! In zehn Minuten bin ich wieder hier. ADAM will gehen, kommt dann aber zurück und küsst sie. Er tätschelt sie wie ein Pferd und geht dann wieder los.

MILLY

Adam?

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Seite 21 von 142 ADAM (hält erschrocken an) Du hast’s dir nicht anders überlegt, oder?

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MILLY Nein.

ADAM

Gut.

Als ADAM gehen will, schlägt MILLY ihn schelmisch, aber ungeschickt auf den Hintern, wie er es bei ihr getan hat. Offensichtlich hat sie noch nie in ihrem Leben gegenüber einem Mann eine so eindeutig sexuelle Geste gemacht. MILLY ist selbst genauso überrascht von ihrer Aktion wie er.

Bin gleich zurück. Juhuuuu!

ADAM geht ab – die MÄDCHEN kommen mit MRS HOALLUM und MRS SANDER herein.

RUTH

Milly, willst du dich etwa mit Adam Pontipee verabreden? Mit ihm allein sein?

MILLY

Naja, Ruth, das könnte man wohl so sagen.

DORCAS

N

IC

(sexy)

Und er ist echt ein heißer Feger.

SARAH

Milly, magst du ihn etwa?

MILLY

Irgendwie schon. Wir werden heiraten.

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Seite 22 von 142 DIE MÄDCHEN (ad lib) Heiraten?

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RUTH Aber er hätte doch erst um dich werben müssen!

MILLY

Hat er aber nicht. Wir haben nur fünf Minuten gebraucht, statt der üblichen drei Jahre.

MRS HOALLUM

Milly Bradon, ich kann nicht glauben, was du tust.

MILLY

Aber gerade Sie haben mir doch immer gesagt, ich soll heiraten?

MRS HOALLUM

Aber einen von unseren Jungen hier, Milly.

MRS SANDER

Und keinen schmuddeligen Kerl aus den Bergen.

N

IC

MILLY

Wissen Sie, ich hab’s ja versucht. Aber immer wenn ich dachte, ich könnte einem von denen das Ja-Wort geben, rutschte mir das Herz ganz fürchterlich in die Hose. Ich konnte einfach nicht. Und bei Adam habe ich auf dasselbe Gefühl gewartet, aber es kam nicht. Mir geht’s richtig gut damit!

ALICE

Oh Milly, das ist so romantisch.

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Seite 23 von 142 MILLY Ich kann’s selbst kaum glauben. Zwick mich mal jemand. (ALICE zwickt sie)

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Aua! Oh, Alice, Liebes, das sagt man doch nur so. Jetzt muss ich mich sputen, und packen.

RUTH

Wir machen das hier fertig, Milly.

ALICE

Und ich helfe dir packen. (ALICE folgt MILLY)

MARTHA

Oh, wir werden unsere Milly nicht wiedersehen.

LIZA

Nein.

MARTHA

Nie.

LIZA

Niemals.

N

IC

MARTHA

Niemals.

LIZA

Nie.

MRS HOALLUM

Keine Sorge, Mädels. Noch vor dem ersten Schnee ist sie wieder hier.

ALICE kommt mit einem Teppichkoffer herein. MILLY eilt ihr mit zwei Büchern in den Händen entgegen.

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Seite 24 von 142 MILLY Vergesst meine Bücher nicht. „Griechen und Römer“ von Plutarch, und die Bibel. Das ist alles, was mir meine Eltern hinterlassen haben. (MILLY rennt nochmals in ihr Zimmer)

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MRS HOALLUM

Da ist etwas, was du über Adam und seine Familie wissen solltest.

MILLY

(kommt mit ein paar Sachen zurück)

Ich weiß alles, was nötig ist. In seinen Augen erkenne ich Ehrlichkeit und Güte. Wie bei meinem Vater. Ich habe immer davon geträumt, dass genau so ein Mann kommt und mich mitnimmt.

#3 – Was für ein herrlicher Tag MRS HOALLUM

Du und deine Träume machen mir Sorgen. Wenn du das nächste Mal aufwachst, bist du verheiratet.

MRS SANDER

N

IC

Heiraten ist etwas für’s ganze Leben!

Während des Liedes geht MILLY durch die Stadt, gefolgt von den MÄDCHEN sowie MRS HOALLUM und MRS SANDER. Zu ihnen gesellen sich schließlich ADAM, der PFARRER und der Rest der STADTBEWOHNER. (HINWEIS: Wenn wir Hochzeitsgeschenke sehen, könnten Stoffballen dabei sein, die im zweiten Akt als Kleider und/oder Vorhänge bei Milly erscheinen.)

MILLY

VIELE MÄNNER FRAGTEN MICH, WOLLTEN MICH ZUR FRAU, ICH KONNTE WÄHLEN LEHRER, PFARRER, UND BANKIERS GUTE MÄNNER SICHER ZUM VERMÄHLEN IMMER SAGTE ICH NEIN DOCH NUN LASS ICH MICH EIN

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Seite 25 von 142 (MILLY)

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ER KAM AUS DEM NICHTS, KAM AUF MICH ZU, EIN BLICK IN DEM FEUER LAG HEUT IST EIN HERRLICHER TAG ER SAH MICH BEDRÄNGT UND GING DAZWISCHEN IN EINEM WIMPERNSCHLAG HEUT IST EIN HERRLICHER TAG KANN ES KAUM ERWARTEN EINE HÜTTE NUR FÜR ZWEI EINSAM UND GEBORGEN NUR DER WALD KANN UNS HÖRN NIEMAND WIRD UNS STÖRN

KÖNNT IHR NUN VERSTEH´N, DASS ICH MEIN GLÜCK VERSUCHE UND DARUM SAG HEUT IST EIN HERRLICHER TAG

MRS SANDER

BESSER, DU SUCHST BEI DEN STÄDTERN DEIN GLÜCK

MRS HOALLUM

MEIN KIND, AUS DEN BERGEN FÜHRT KEIN WEG ZURÜCK

N

IC

MILLY

WÄLDER, WEITE FELDER ES WIRD SCHÖNER, ALS ICH´S ZU TRÄUMEN WAG

MRS HOALLUM

KIND, ICH WARN DICH, DU KENNST ES DOCH GAR NICHT

MILLY & MÄDCHEN

HEUT IST EIN HERRLICHER TAG

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Seite 26 von 142 MRS SANDER WAS, WENN ER GROB IST UNANGEMESSEN? ALICE

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UND ES GIBT WÖLFE UND BÄREN, DIE DICH FRESSEN! SARAH

ROAR!

Die MÄDCHEN reagieren erschrocken und schreien auf.

MILLY

WIE SCHLIMM SIND DIE WÖLFE NACH DEN TIER´N, DENEN ICH HIER DAS ESSEN TRAG

MRS HOALLUM

NICHT ZUM PASTOR

MRS SANDER

DAS WIRD EIN DESASTER

MILLY

HEUT IST EIN HERRLICHER TAG!

N

IC

MÄDCHEN

MILLY, KANNST DU´S SPÜREN? BIST DU SICHER, DANN SAG´ JA DIESE NEUEN TÜREN GEH HINDURCH WÄHLE DEINEN MANN OHNE FURCHT.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 27 von 142 ALICE Milly, du weißt nicht mal, ob er in die Kirche geht!2 MILLY

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MUT, HERZ, UND FLUSSAUFWÄRTS ICH ENTSCHEIDE MICH UND VERTRAUE IHM HEUT IST EIN HERRLICHER

MUSIK: Die MÄDCHEN tanzen, während MILLY sich auf die Hochzeit vorbereitet, sich anzieht, Blumen sammelt usw. Währenddessen wird ADAM von einem FRISEUR rasiert und summt.

MÄDCHEN

OH – HERRLICHER

MRS SANDER & MRS HOALLUM MILLY WIR RATEN

MÄDCHEN

HERRLICHER

MRS SANDER & MRS HOALLUM ETWAS ZU WARTEN!

Die Hochzeit findet in Anwesenheit der gesamten Stadt statt.

MÄDCHEN

IC

HERRLICHER

N

MRS SANDER& MRS HOALLUM KIND, SEI GEZÜGELT!

ADAM und MILLY küssen sich, um die Ehe zu besiegeln.

2

orig. „Milly, you don’t even know if he’s a Presbyterian!“ – allg. Beschreibung für Gläubigsein gewählt

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 28 von 142 MILLY ZU SPÄT SCHON, ZU SPÄT SCHON DER KUSS HAT‘S BESIEGELT.

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GLÄNZENDER, GLORREICHER, TRAUMHAFTER, HIMMLISCHER HERRLICHER

MÄDCHEN

HERRLICHER

MILLY

HERRLICHER

MÄDCHEN

HERRLICHER

MILLY

HERRLICHER

MÄDCHEN

HERRLICHER

MILLY

HERRLICHER

MÄDCHEN

IC

HERRLICHER

N

MILLY & MÄDCHEN

HERRLICHER, HERRLICHER TAG!

Die STADTBEWOHNER feiern weiter, nachdem ADAM und MILLY aufgebrochen sind.

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Seite 29 von 142 #3A – Zu den Pontipees

Szene 3 Das Pontipee-Haus, außen.

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Als ADAM und MILLY am Farmhaus ankommen, erscheint CALEB in einem Baum hoch oben, interessiert verfolgt er, was geschieht. Er ist ungepflegt, unrasiert. Er starrt Milly an, als hätte er noch nie eine Frau gesehen.

MILLY

Oh, Adam. Genau so habe ich es mir vorgestellt.

ADAM

Ja, es ist gut und beständig.

(MILLY sieht plötzlich CALEB)

Oh, das ist mein Bruder Caleb. Dies hier ist meine Frau, Milly. (CALEB ist zu überrascht, um etwas zu sagen)

MILLY

Bruder?

(Dann, zu CALEB)

Hallo, Bruder Caleb.

N

IC

CALEB

Deine Frau? Ich glaub, mich laust der Affe. (ruft nach draußen)

Hey! Eph! Dan! Er hat geheiratet!

Zwei weitere bärtige, zerlumpte, schmutzige junge Riesen tauchen aus dem Wald auf. Sie starren Milly schweigend an.

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Seite 30 von 142 ADAM (versucht, lässig zu sein) Das hier sind meine Brüder Ephraim und Daniel.

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(MILLY versucht sie anzulächeln; entschlossen, das Gute darin zu sehen) MILLY

Hallo, Bruder Ephraim – hi, Bruder Daniel. (SIE antworten nicht)

Welcher von euch ist Ephraim und welcher ist Daniel?

EPHRAIM & DANIEL

(gleichzeitig)

Ich.

(BENJAMIN tritt auf)

ADAM

Oh, und das hier ist Benjamin.

MILLY

(nun ein wenig gezwungen)

Wie geht‘s, Bruder Benjamin?

N

IC

BENJAMIN

Geht gut.

MILLY

(zu ADAM, leise, vorwurfsvoll)

Du hättest mir sagen können, dass du Brüder hast.

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Seite 31 von 142 ADAM (peinlich berührt) Naja, ich schätze, die Hochzeit und so… Ich bin nicht drauf gekommen.

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(wechselt schnell das Thema) Lass uns ins Haus gehen.

MILLY

(zu den BRÜDERN)

Lebt ihr alle hier in der Gegend?

CALEB

Nicht in der Gegend – aber hier!

MILLY

Oh.

ADAM

Lass uns jetzt reingehen.

(MILLY steht wie angewurzelt.)

MILLY

N

IC

(als hätte ADAM etwas vergessen)

Adam.

(ADAM erinnert sich, was seine Mutter einst gesagt hat und wirft MILLY über die Schulter wie einen Mehlsack)

#3B – Übergang ins Pontipee-Haus

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


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Szene 3A Das Pontipee-Haus, innen ADAM setzt MILLY mit einem dumpfen Geräusch ab. Die Brüder kommen hinterher. Als MILLY sich umschaut, ist sie entsetzt über das, was sie sieht.

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MILLY

Mensch, das ist ja ein… ein nettes… ein großes Haus.

ADAM

Ja, gut, man könnte was verbessern… Aber jetzt wo du hier bist… (zu einer abgedeckten Gestalt)

Los, aufwachen, hier ist deine Schwägerin.

FRANK

(springt auf, kampfbereit, dann betroffen)

Heilige Scheiße! Was stinkt hier so?

ADAM

Ich hab gebadet. Das hier ist Frank. Das hier ist Milly.

(GIDEON tritt auf, kommt von der Arbeit, freut sich, ADAM zu sehen)

GIDEON

IC

Hey, Adam…

N

ADAM

Oh, und das hier ist Gideon.

MILLY

(verliert beinahe die Nerven)

Hallo, Bruder Gideon.

ADAM Gideon, du kannst den Herd in Ruhe lassen. Ab sofort wird hier richtig gekocht.

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Seite 33 von 142 GIDEON (scheu) Ma’am.

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MILLY (ärgerlich)

Und – gibt es noch mehr?

ADAM

Nee. Gideon ist der Jüngste.

MILLY

Da werde ich wohl einige Zeit brauchen, um die auseinanderzuhalten.

ADAM

Du brauchst nur ans ABC zu denken. Adam… (zeigt auf den jeweiligen Bruder)

Benjamin, Caleb, Daniel, Ephraim, Frank und Gideon.

MILLY

Das sind schöne Namen. Aus der Bibel.

N

IC

ADAM

Genau, das wollte Mutter so. Das ABC war Vaters Idee, damit er sich die Namen merken konnte. Er hat sich sechsundzwanzig Namen ausgedacht, mit Zacharias zum Schluss. Aber als er Gideon gesehen hat, ist er raus und hat einen ganzen Sack Baldrianwurzeln gesammelt.3 (zum Ärger von GIDEON lachen die anderen BRÜDER schallend)

3

orig. „chopped a tree down on himself“ – andere Entsprechung für Anti-Aphrodisiakum gewählt

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Seite 34 von 142 MILLY (verwirrt) Einen Frank gibt es in der Bibel aber nicht.

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CALEB (provozierend)

Naja, das ist auch nicht sein richtiger Name. Stimmt’s, Frank? Wir nennen ihn nur so, damit es nicht zu lang wird.

BENJ AMIN

Es gibt keine Namen mit F in der Bibel, also hat Mutter ihn Frankincense4 genannt. Weil er so gut gerochen hat! ALT 1: Es gibt keine Namen mit F in der Bibel, aber Ma hat damals viel gelesen und fand diese Geschichte von der Shelley so toll. Da hat sie ihn Frankenstein genannt. Weil sie meinte, er wird mal was ganz Großes erschaffen!5

ALT 2: Es gibt keine Namen mit F in der Bibel. Da hat Ma ihn nach dem neuen Präsidenten genannt. Franklin-Pierce. Konnte ja damals keiner wissen, dass der so ein Versager ist.6

MILLY ist entsetzt, als FRANK BENJAMIN schlägt und sie sich in einen Kampf verwickeln. Die anderen Brüder feuern sie an.

MILLY

N

IC

Mach dem doch ein Ende!

Frankincense = Weihrauch. Das Wortspiel funktioniert im Deutschen natürlich nicht, daher die beiden Alternativen. 5 Mary Shelleys Roman „Frankenstein or The Modern Prometheus“ erschien 1818 erstmals anonym, spätestens 1831 steuerte die Autorin ein Vorwort bei und gab sich somit zu erkennen. In Amerika erschien der Roman spätestens 1833; Franks Mutter könnte ihn also gelesen haben, während sie mit ihm schwanger war. 6 Diese Alternative wäre nicht ganz korrekt, historisch gesehen. Der „Versager“ Franklin Pierce war Präsident von 1853 bis 1857. Oregon gab sich, als Teil des 1848 gegründeten Oregon Territory, 1857 eine Verfassung und wurde erst 1859 als 33. Staat in die Union aufgenommen. Ein weiterer Kompromiss bei dieser Alternative wäre, dass Frank zu dieser Zeit schon ein junger Erwachsener ist (das Stück spielt in den 1850ern), also eigentlich Anfang der 1830er Jahre zur Welt gekommen sein müsste. Andererseits: Die Anspielung auf einen Versager als Präsidenten… 4

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 35 von 142 ADAM Ach, daran gewöhnst du dich. Bei seinem Namen ist Frank ein bisschen empfindlich. Also, oben ist unserer Schlafzimmer. Hier unten pennen die Jungs.

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Der Kampf geht zu Ende, und die Brüder starren MILLY wieder an. ADAM zeigt auf den riesigen Wäschestapel im Korb. Und das hier, das ist der Wäschekorb. Wir passen nicht so auf unsere Klamotten auf – es gibt also eine Menge zum Waschen und Ausbessern, aber…

MILLY

Jetzt, wo ich hier bin…

ADAM

Da geht’s zur Küche… Hier ist das Mehl… Das Pökelfleisch… Milch… Eben was du so brauchst, damit du dich um uns kümmern kannst. (zu den BRÜDERN)

Das reicht jetzt! Raus hier! Wie soll sie Essen machen mit euch hier dazwischen? Du auch, Gideon! (die BRÜDER ab)

Und macht die Tür hinter euch zu!

(ADAM und MILLY bleiben zu zweit)

Das Brennholz ist hinter dem Haus. Die Wasserpumpe daneben. Mit der Glocke hier kannst du uns holen, wenn das Essen fertig ist. Aber läute richtig laut.

N

IC

MILLY

(mit belegter Stimme)

Wirst du das Essen erst jagen und erlegen, oder muss ich das auch machen?

ADAM

Oh nein, das machen wir. Es ist echt klasse, dass du hier bist, Milly. (geht ab)

Herrlich.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 36 von 142 #4 – Ein Mann, doch sieben Brüder MILLY schaut sich traurig ihr neues Zuhause an. Schließlich nimmt sie ihren Koffer und geht ab. Sie ist fast zur Tür hinaus, als sie aufgehalten wird durch das Folgende. MRS HOALLUM

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Milly, da ist etwas, das du wissen solltest über Adam und seine Familie.

MRS SANDER

Deine Träume machen uns Sorgen, Milly.

MILLY

DIESER UMSTAND BIRGT VIEL ÄRGER DOCH ICH BIN KEIN DRÜCKEBERGER DAS IST NICHT MILLYS STIL ICH HEIRATE SIEBEN BRÜDER, HEIRATE SIEBEN BRÜDER DAS SIND SECHS ZUVIEL

MRS HOALLUM

Wenn du das nächste Mal aufwachst, bist du verheiratet.

MRS SANDER

Und heiraten ist etwas für’s ganze Leben!

N

IC

MILLY

EIN MANN, DOCH SIEBEN BRÜDER ICH HOFF, ES IST KEINER MEHR ÜBER SIND ES ACHT, SIND ES NEUN? DIE HORDE FÄLLT EIN UND ICH SOLL DIE KÜCHENKRAFT SEIN MR SANDER erscheint.

MR SANDER

Milly, da drin schreit ein Dutzend Kerle7 nach Verpflegung. Und du hackst hier draußen Holz!

7

orig. „a half-dozen fellas“. Wurde in der Übersetzung an die hier zitierte Dialogstelle in Szene 1 angepasst.

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Seite 37 von 142 MILLY

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EIN MANN, UND WELCH EIN GRAUEN ICH BIN SIEBEN MÜTTER UND FRAUEN VON SOLCH GAFFENDEN STIER´N GANZ OHNE MANIER´N SCHON BIN ICH ZURÜCK BEI DEN TIER´N ICH BRATE HUNDERTTAUSEND SCHEIBEN SCHINKEN EIN SPIEGELEIER-RÜHREI-AUFGEBOT DIE EHE WIRD IM KÜCHENFETT VERSINKEN ICH BEREITE BOHNENTOPF, WENDE OMELETT BACKE KEKSE UND BROT ICH SERVIERE SCHWEINE, TRUTHAHNBEINE ANGELEINT AM HERD BIS IN DEN TOD EIN MANN, DOCH SIEBEN BRÜDER WIE GERN RUPFTE ICH IHR GEFIEDER DRISCH MIT PFANNEN AUF SIE EIN HACKTE SIE KLEIN LIEßE DIE PONTIPEES SCHREIN

MR und MRS HOALLUM sowie MRS SANDER kommen dazu.

HORCH, DA KOMMEN SIE BRECHEN DURCH DIE WAND STÜRMEN ÜBERS DACH AUßER RAND UND BAND

MRS SANDER

RAND UND BAND

N

IC

MR & MRS HOALLUM

RAND UND BAND

PFARRER & MR SANDER RAND UND BAND

MILLY & DORFBEWOHNER OH –

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 38 von 142 DORFBEWOHNER

EIN MANN, UND SIEBEN BRÜDER DOCH BALD SINGT DIE BRUT ANDRE LIEDER WENN MILLY SICH REGT WIRD SICH GEPFLEGT WERT AUF MANIEREN GELEGT

BA BA BA SIEBEN BA BA BA JA AH! SICH REGT! AH! GEPFLEGT! WERT AUF!

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

MILLY

ICH ZEIG, DASS ICH ES ERNST MEIN´

ZEIG, DASS DU ES ERNST MEINST

(Zwei Takte musikalisches Zwischenspiel)

ZEIGE, ERZIEHUNG MUSS SEIN

ZEIGE, ERZIEHUNG MUSS SEIN

(Zwei Takte musikalisches Zwischenspiel)

ZEIGE, ICH BIN NICHT IHRE MAGD!

Von Musik untermalt, verwandelt MILLY schnell und wie magisch den Raum. SIE bereitet das Abendessen vor und deckt den Tisch. Dann ruft SIE, während SIE mit einem langen Servierlöffel die Glocke läutet.

MILLY

N

IC

Essen ist fertig. Los!

Die BRÜDER kommen von der Arbeit, rennen ins Haus und beginnen zu essen wie wilde Männer, mampfen ihr Essen, noch bevor sie sich setzen. Sie greifen übereinander, langen nach mehr Essen und haben ihre Gesichter praktisch in ihren Tellern. Sie können sich nicht erinnern, dass sie je so etwas Gutes bekommen haben. MILLY ist geschockt. Plötzlich, als BENJAMIN nach einem Keks greift, versetzt MILLY ihm mit ihrem Kochlöffel einen heftigen Schlag auf seine Hand.

BENJAMIN

(verwundert über ihre Aktion)

Habe ich was falsch gemacht?

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Seite 39 von 142 MILLY (empört) Ihr – alle… so über das Essen herzufallen! Könnt ihr denn nicht mal auf den Segen warten?

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BENJAMIN

(noch verwunderter)

Auf wen?

MILLY

(das macht es noch schlimmer)

Ihr habt ja von gar nichts eine Ahnung!

BENJAMIN murmelt und stürzt sich erneut auf das Essen. Auch seine BRÜDER machen weiter wie vorher. ADAM kommt herein und bemerkt MILLYs Empörung.

Adam!

ADAM

(setzt sich an den Tisch)

Was ist denn los?

MILLY

N

IC

(sucht nach Unterstützung)

Schau dir deine Brüder an!

ADAM

(schaut auf den Tisch, erfreut)

Das Essen muss gut sein. Jungs, tut mir auf.

(auch ADAM beginnt sein Essen hinunterzuschlingen)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 40 von 142 MILLY (plötzlich entschlossen) Also gut! Wenn ihr euch wie Schweine benehmt, dann esst meinetwegen auch wie Schweine!

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(MILLY hebt den Tisch an einer Seite hoch, so dass sich das ganze Essen über die Brüder ergießt)

NUR WEIL ICH EINE FRAU BIN BIN ICH KEIN KLEINES FRAUCHEN UND NICHT EURE MAGD!

MILLY stürmt heraus. Zuerst sind die BRÜDER fassungslos. Dann, als sie anfangen zu verstehen, kommentieren sie mit lauten Schreien Millys Kühnheit.

Szene 4

#4A – Sieben Brüder – Tag – Übergang zum Abend

Innen - das Pontipee-Haus, später am selben Abend. Vorhang auf: Die BRÜDER verbringen leise die Zeit in der unteren Etage. CALEB spielt auf seiner Mundharmonika „Oh, Suzannah“. GIDEON liest. Die anderen BRÜDER beschäftigen sich: Schnitzen, Waffen putzen, ein Brettspiel spielen. MILLY ist oben im Schlafzimmer, in einem Schaukelstuhl, und liest ihre Bibel. Die BRÜDER schauen hin und wieder nach oben und werfen verstohlene Blicke auf ADAM. ER weiß, dass sie sich fragen, ob seine wütende Braut ihn hereinlassen wird - aber er zieht vor, es alleine herauszufinden.

N

IC

ADA M

(versucht lässig zu sein)

Benjamin, habt ihr Jungs alle euren Kram erledigt?

BENJAMIN

Ja, Adam, unseren Kram haben wir erledigt.

Die Brüder lachen über den Witz. Die Uhr schlägt vielmals.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 41 von 142 ADAM (hoffnungsvoll) Schon zehn. Eure Bettzeit ist eine Stunde vorbei.

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FRANK Deine auch, Adam.

ADAM entscheidet sich. Als Familienoberhaupt muss er seine Position behaupten. ER gähnt.

ADAM

Naja, gut, wenn ich drüber nachdenke, bin ich doch ziemlich müde.

CALEB spielt ein paar Takte von "Here Comes the Bride" auf seiner Mundharmonika, während ADAM vorbeikommt. ADAM sieht ihn böse an und geht dann die Treppe hinauf. An der geschlossenen Tür zögert ADAM, er ist sich bewusst, dass er beobachtet wird. Er klopft zögernd an die Tür.

MILLY

Wer ist da?

ADAM

(sanft)

Ich bin’s, Adam… (entschieden)

N

IC

…dein Ehemann.

(nach einem Moment Stille)

MILLY

Komm rein, Adam.

(ADAM seufzt erleichtert, dreht sich dann um und schaut seine Brüder, die alles beobachten, erfreut an)

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Seite 42 von 142 ADAM (übertrieben) Gute Nacht, Jungs.

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BRÜDER (heiter, ad lib)

Nacht, Adam. Schlaf schön. (etc.)

ADAM

(nach einer unangenehmen Pause)

Ich – äh – ich dachte, du bist im Bett.

MILLY

Ich dachte mir, dass du das dachtest.

ADAM

Du musst doch ziemlich erledigt sein. Es gab viel Arbeit heute.

MILLY

Das kann man wohl sagen.

ADAM

N

IC

(hoffnungsvoll)

Soll ich die Vorhänge schließen?

MILLY

Wenn du willst. Aber ich gehe nicht ins Bett… Oh, Adam, du willst gar keine Ehefrau. Du willst eine Köchin, eine Wäscherin, ein Dienstmädchen. Und Dienstmädchen haben Anspruch auf ein eigenes Schlafzimmer.

ADAM

Also Milly, ich wollte dich nicht…

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Seite 43 von 142 MILLY …hereinlegen? ADAM

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Milly, die Jungs sind verheiratet und wohnen anderswo, bevor du’s dich versiehst. Wenn ich es dir vorher erzählt hätte, wärst du vielleicht nicht mit mir gekommen und, naja, ich wollte eben, dass du mich heiratest. Ich wollte das wirklich ganz unbedingt.

MILLY

(ärgerlich)

Na klar wolltest du das wirklich ganz unbedingt, weil du gesehen hast, dass ich jung und stark bin und noch so einiges ausrichten kann.

ADA M

Das stimmt schon ein bisschen. Es ist ein raues Leben hier oben, Milly. Bäume müssen gefällt werden, Acker muss gepflügt werden, und eingezäunt. Und die Tiere wollen gefüttert sein. Ein Mann braucht eine Frau, die mit ihm arbeiten kann.

MILLY

Ich werde auch mit dir arbeiten, Adam. Aber ich werde nicht an deiner Seite schlafen.

ADAM

Milly.

N

IC

MILLY

Gute Nacht, Mister Pontipee.

ADAM geht aus dem Raum und die Treppe hinunter. ER bleibt abrupt stehen, als er sieht, wie seine Brüder ihn anstarren.

ADAM

Naja, ich lasse ihr ein bisschen Zeit zum Ausziehen. Sie ist… hm… sie ist ein bisschen nervös.

DANIEL Sie ist ein bisschen nervös!

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Seite 44 von 142 #4B – Adam im Baum Die Brüder lachen über ihren verlegenen älteren Bruder. ADAM dreht sich um, geht die Treppe hinauf, betritt den Raum und geht direkt zum Fenster. ER klettert in einen nahegelegenen Baum. Überrascht beobachtet MILLY, wie ADAM sich sichtbar bemüht, eine bequeme Position zu finden, in der er sich hinlegen kann.

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MILLY

(neugierig)

Was machst du denn da?

Bei ihren Worten befindet sich ADAM in einer sehr unbequemen Position, tut jedoch so, als wäre das höchst komfortabel, um zu schlafen.

ADAM

Naja, ich gehe schlafen… Ich weiß nicht, warum Katzen das so gerne machen… Gute Nacht, Milly.

MILLY

(nach einer Pause)

Adam?

ADAM

(hofft, eingeladen zu werden)

Hm-hm?

N

IC

MILLY

(verhüllt kaum ihre Sehnsucht nach Adam)

Willst du eine Decke?

ADAM

Nein, danke… Milly?

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 45 von 142 MILLY (kommt näher, aber noch drinnen) Ja, Adam.

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ADAM Du brauchst doch nicht im Sessel zu schlafen. Nimm das Bett.

MILLY

(enttäuscht)

Ja, klar.

MILLY kehrt zu ihrem Stuhl zurück. ADAM nutzt die Gelegenheit, um unbeholfen nach einer bequemeren Position zu suchen. Als er spürt, wie sich MILLY wieder dem Fenster nähert, friert er ein - in einer noch unangenehmeren Lage.

Adam?

ADAM

Hm-hm.

MILLY

Ich muss etwas wissen. Was heute passiert ist – ich will nicht, dass sowas noch mal passiert. Ich will dir vertrauen. Kann ich dir vertrauen?

ADAM

Das kannst du, Milly.

N

IC

MILLY

Wolltest du mich wirklich heiraten?

ADAM

Sicher. Ich hab’s dir doch gesagt – wirklich ganz unbedingt.

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Seite 46 von 142 #4C – Hochzeitsnacht / Übergang zu Brüdern (ADAM)

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Du bist ein Mädchen mit Feuer, Milly. Das mag ich. Und außerdem, wer will so eine Frau nicht heiraten mit einer Figur… auf die ein Mann gar nicht achten darf… und mit Haaren, die besser leuchten als ein Vollblut nach dem Bürsten. MILLY

Ich – ich war vielleicht ein bisschen verrückt. Ich hab mir sonst was erträumt… Ich kann mir vorstellen, wie das ist mit deinen Brüdern. Du bist hier der Älteste und so was wie der Hausherr… Sie müssen Respekt vor dir haben. (ADAM stimmt still zu, ein Abbild verletzter Unschuld)

Ich will nicht, dass du dein Gesicht verlierst. (scheu)

Wenn ich das alles so betrachte, ist es vielleicht besser, wenn du reinkommst. (Aufgeregt hangelt sich ADAM in den Raum und fällt auf den Fußboden)

Oh, Adam!

N

IC

(BEIDE lachen. MILLY hilft ADAM auf. Licht blendet aus)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 47 von 142

Szene 5 Innen - das Schlafzimmer der BRÜDER am nächsten Morgen. Hier gibt es Kojen voller Decken - und voller Brüder. Alle schlafen in ihrer Unterwäsche. Es klopft an der Tür. Es ist MILLY.

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MILLY (klopft von außen an die Tür der BRÜDER)

Guten Morgen.

(keine Antwort)

BRÜDER

(ad lib. Klagelaute)

MILLY

(lauter, kommt heiter in den Raum)

Guten Morgen, meine Brüder. (keine Antwort)

Wenn ihr eure Klamotten sucht, die trocknen draußen auf der Leine. Ich habe sie vorhin schon geholt. Jetzt hätte ich gern eure Schlafanzüge.

BENJAMIN

(indigniert)

IC

Unsere Unterhosen!

N

MILLY

(sachlich)

Genau, eure Unterhosen, wenn ihr in denen schlaft… (die BRÜDER nörgeln. BENJAMIN tritt vor)

BENJAMIN Wo ist Adam? Wir wollen mit Adam reden.

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Seite 48 von 142 MILLY Er ist draußen auf dem Feld. Er hat schon vor einer halben Stunde gefrühstückt. BENJAMIN

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Mag sein, aber ich will mit ihm reden. MILLY

(ignoriert ihn)

Dafür ist nach dem Frühstück viel Zeit.

BENJAMIN

(brummt missbilligend und schlägt die Tür zu)

MILLY

(von draußen, sie deckt den Tisch)

Hier sind ganz frische Muffins… Knuspriger Speck… Leckerer Kuchen!

FRANK

Kuchen!

MILLY

(draußen)

Steaks… Bratkartoffeln…

N

IC

DANIEL

Hmmm… Kartoffeln!

MILLY

(draußen)

Ganz frisch gekochter Kaffee.

FRANK Kaffee… Ich liebe Kaffee…

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Seite 49 von 142 EPHRAIM Sei still, Frank. MILLY

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(draußen) Nun legt euch einfach eine Decke um und kommt raus… Kriege ich nun diese Unterwäsche oder muss ich reinkommen und sie mir selbst holen?

BENJAMIN

(von draußen, scharf)

Hört nicht auf sie! Das traut sie sich nicht! (die anderen BRÜDER stimmen zu)

MILLY

Ach, glaubt ihr das wirklich?

(MILLY kommt schnell durch die Tür. Die BRÜDER schreien auf)

BENJAMIN

Schon gut, schon gut! Du kriegst sie.

MILLY

Na also.

N

IC

#4D – Auftritt Brüder

MILLY zieht sich zurück. Die BRÜDER drücken die Tür zu. Das Schlafzimmer der Brüder verschwindet und man sieht, wie MILLY den Frühstückstisch fertig deckt. Langsam öffnet sich die Tür. Die BRÜDER kommen nacheinander heraus, jeder in eine Decke gewickelt, und legen ihre langen Unterhosen in den Waschkorb, den MILLY dafür aufgestellt hat. Gebeugt gehen die Brüder zum Frühstückstisch. MILLY geht um den Tisch und gießt Kaffee ein.

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Seite 50 von 142 (MILLY) Mensch, letzte Nacht habe ich noch gar nicht bemerkt, in was für eine attraktive Familie ich geheiratet habe. Ihr Jungs seht wirklich gut aus. (Die BRÜDER schauen sich verlegen an)

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Wirklich! Jeder von euch. Warum habe ich euch eigentlich nie beim Tanzen gesehen? (Die BRÜDER bleiben still)

Mögt ihr keine Mädchen?

GIDEON

Wir sehen kaum welche.

MILLY

Das verstehe ich nicht.

BENJAMIN

Naja, wir sind schon mal runter in die Stadt gegangen und haben mit den Leuten da getrunken, aber irgendwie war dann überall Kleinholz, und da durften wir nicht wiederkommen.

MILLY

Oh.

MILLY sitzt am Kopfende des Tisches. DANIEL greift nach einem Brötchen.

Ähm.

N

IC

Daniel legt das Brötchen zurück, als wäre es eine heiße Kartoffel. MILLY faltet ihre Hände. BENJAMIN übernimmt ihre Geste und faltet ebenfalls seine Hände. Die BRÜDER ahmen ihn nacheinander nach. MILLY senkt den Kopf. Die BRÜDER machen es ihr, alle auf einmal, nach.

Lieber Gott, wir danken dir für deine Gaben und deine Güte. Amen.

BRÜDER

Amen.

(FRANK streckt sich über den Tisch und nimmt sich den Brotkorb)

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Seite 51 von 142 MILLY Hey! Stell das wieder hin.

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BENJAMIN und DANIEL greifen beide über den Tisch und gleichzeitig nach dem Brotkorb. Sie sehen MILLY an. Dann will BENJAMIN wie ein perfekter Gentleman CALEB den Vortritt lassen. CALEB nimmt den Korb, nimmt höflich ein Brötchen und gibt den Korb herum. Alle Brüder beginnen anständig zu essen, sie halten ihre Decken immer noch fest.

BENJAMIN

Gideon, möchtest du vielleicht einen Haferkeks haben?

GIDEON

Das möchte ich tatsächlich. Danke.

DANIEL

Hmmmmm… Die sind toll, Milly.

ALLE BRÜDER

(ad lib)

Wirklich gut, Milly. Schmeckt lecker. (etc.)

GIDEON

Milly, ich bin wirklich froh, dass Adam genau dich genommen hat.

N

IC

MILLY

Oh danke, Gideon. Hast du denn auch schon daran gedacht, dir ein Mädchen zu suchen?

GIDEON

Naja… Manchmal schon.

EPHRAIM

(tadelnd)

Gideon!

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 52 von 142 MILLY Na, da ist doch nichts dabei. Ihr anderen habt doch auch schon daran gedacht, oder? (BRÜDER ad lib: Nein, nie, überhaupt nicht!)

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Aber wenn euch das peinlich ist, können wir über was anderes reden. CALEB

(heiter)

Ich denke die ganze Zeit an Mädchen.

MILLY

Darüber scherzt man nicht. Lasst uns einfach über was anderes reden.

BENJAMIN

Aber Milly, ich und meine Brüder, wir wissen überhaupt nicht, wie man das macht mit Mädchen.

MILLY

Das kann man lernen. Ich zeige es euch. Passt auf, ich bin das Mädchen und ihr trefft mich, wenn ich aus der Kirche komme. Erst mal zieht ihr den Hut. (SIE macht es vor)

Nun los. Los jetzt.

N

IC

ALLE Brüder außer CALEB tun, als zögen sie den Hut. CALEB tut so, als ziehe er seinen Hut über den Kopf.

Caleb, was ist los?

CALEB

Ich hab mich nicht gekämmt.

(Die BRÜDER lachen über seinen Scherz)

MILLY

(schaut CALEB tadelnd an, wendet sich dann an GIDEON) Jetzt müsst ihr mir was Nettes sagen. Fang an, Gideon, sag was.

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Seite 53 von 142 GIDEON (scheu) Hätten Sie gern etwas Kautabak?

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MILLY Mädchen kauen keinen Tabak, Gideon. (das ist GIDEON peinlich)

Versuch’s noch mal.

GIDEON

(nachdem er scharf nachgedacht hat, was er sagen könnte)

Eine tolle Nacht, um Waschbären zu jagen. (Die BRÜDER lachen)

MILLY

Wunder dauern etwas länger. Es ist noch ein ganzer Monat bis zum nächsten Tanz. Aber denkt dran, da gibt’s jede Menge Konkurrenz. Jedes Mädchen unten in der Stadt hat fünf bis zehn Kerle zur Auswahl.

BENJAMIN

(enthusiastisch)

Die seifen wir erst mal so richtig ein.

N

IC

(Die BRÜDER stimmen zu)

FRANK

Alle miteinander!

MILLY

(verzweifelt)

Genau das dürft ihr nicht machen! Zeigt den Mädchen, dass ihr die Etikette kennt. (Die BRÜDER haben offensichtlich keine Ahnung, was „Etikette“ bedeutet, und reagieren entsprechend)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 54 von 142 GIDEON Eti-was? MILLY

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E-ti-ket-te, Gideon. Ein Mädchen ist kein Haferkeks, den man sich eben mal so greift. Bietet ihr den Arm an. Na los. (GIDEON streckt steif seinen Arm aus. MILLY biegt ihn zurecht)

Fragt, ob sie spazieren gehen will. Und dann sagt ihr, wie hübsch sie ist. Dann nennt ihr sie „meine Beste“… „meine Teuerste“… „mein Schatz“… „mein Augenstern“.

#5 – Wir geh´n werben

Während dieses mitreißenden Liedes tun einige der BRÜDER, von MILLY ermutigt, so als ob sie um ein Mädchen werben. Während MILLY ihnen Manieren und Etikette beibringt, lernen die BRÜDER langsam formale Tänze und soziale Umgangsformen. GIDEON überwindet langsam seine Schüchternheit vor Milly.

IHR MÜSST WERBEN, IHR MÜSST WERBEN OH, DAS WIRD EUCH SCHNELL DEN KOPF VERDREHN UM SIE WERBEN, UM SIE WERBEN MACHT EUCH HÜBSCH, UM MIT IHR AUSZUGEHEN AUF DIE JAGD ZU GEHEN MACHT EUCH SPAß UND DAS HÄUTEN AUCH VON KUH UND HAS´ DOCH NOCH SCHÖNER ALS DAS GERBEN IST DAS WERBEN

N

IC

CALEB

Ist das so richtig, Milly?

MILLY

Nein, du musst natürlich auf sie warten.

CALEB

Jawohl, Ma’am!

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 55 von 142 MILLY NUN, ES GIBT EIN GANZES REGLEMENT STELLT SICHER, DASS EIN KERZLEIN BRENNT IHR RÜCKT HERAN, DRÜCKT IHRE HAND LASST EUCH SAGEN, JUNGS, DAS IST CHARMANT

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IHR DRUCKST EIN BISSCHEN, OHNE SINN SIE LÄCHELT LEISE VOR SICH HIN IHR SCHMIEGT EUCH AN, SIE FLIEHT SODANN DENN NUN FOLGT DER EIGENTLICHE PLAN (Frank zögert)

MILLY

Du willst es wohl nicht lernen, Frank?

FRANK

Nein.

(nach einem Blick von Milly)

Jawohl, Ma’am!

MILLY

WENN BEIM WERBEN, WENN BEIM WERBEN ZWISCHEN EUCH DAS EIS NICHT RICHTIG BRICHT FÜR DAS WERBEN, FÜR DAS WERBEN HIER DER RAT AUS MEINER FRAUENSICHT ROLLT DIE AUGEN ODER STÖHNT GANZ LEIS

N

IC

BENJAMIN

UHHHH

MILLY

BRUMMT UND GRUNZT, ALS WÄR EUCH FURCHTBAR HEIß

FRANK

OHHHH

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 56 von 142 MILLY DAMIT KÖNNT IHR NICHTS VERDERBEN GEHT IHR WERBEN BENJAMIN

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WIE GEHT MUNKELN? MILLY

DU MEINST IM DUNKELN

BENJAMIN

YEAH

MILLY

DU WÄRST DEINEM MÄDCHEN GERN VERTRAUT -

CALEB

DARF MAN SCHMUSEN?

DANIEL

SICH SCHMIEGEN AM BUSEN?

GIDEON

DOCH WAS, WENN SIE MIR EINE HAUT?

BRÜDER

IC

YEAH!

N

MILLY

JUNGS, VERGESST NICHT EUREN FROMMEN SINN HALTET BRAV DIE ANDRE WANGE HIN DAS BRINGT EUCH UND SIE ZUM FUNKELN UND DANN MUNKELN UND DAS TANZEN

BRÜDER UND DAS TANZEN?

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Seite 57 von 142 MILLY BEI NEM SCHICKEN BALL, EIN MENUETT Na los, Caleb!

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WIR GEH´N TANZEN UND SIE STAUNT, BEWEGT IHR EUCH ADRETT! EPHRAIM schenkt MILLY einen Blumenstrauß.

Danke schön, Ephraim.

CALEB & EPHRAIM stoßen mit FRANK zusammen, der sich hinter seiner Decke versteckt. Sie ziehen die Decke weg und entblößen FRANK, der versucht, nach irgendwas zu greifen, womit er sich wieder verhüllen kann.

Frank…

FRANK

DU MEINST, DIE MÄNNER TANZEN MIT DABEI?

MILLY

AUS PARIS KOMMT DAS, DER NEUSTE SCHREI NOCH VIEL SCHÖNER SIND ROMANZEN DURCH DAS TANZEN!

Während der folgenden Musik zeigt MILLY den BRÜDERN die Grundlagen des Tanzens.

Gut, Jungs. Schaffen wir mal ein bisschen Platz. Ich zeige euch, wie man das macht. Ephraim?

N

IC

FRANK

Bist du ganz sicher, dass Männer so was tun?

MILLY

Du willst doch ein Mädchen für dich allein, oder?

FRANK

Ich will aber kein Mädchen, das so weibischen Kram von mir verlangt.

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Seite 58 von 142 MILLY (führt ihn) Na sag mal, wie kann ein großer, starker Mann wie du denn Angst vor dem bisschen Tanzen haben?

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FRANK

Du hast Recht, Milly, dann los!

MILLY

Gut, dann los, Jungs. Bildet einen Kreis. Schaut euer Gegenüber an, rechte Hand an rechte Hand… Fertig, los! (beim Tanz tritt EINER der Brüder BENJAMIN auf den Fuß)

BENJAMIN

Aua! Mein Fuß!

MILLY

Konzentration, Jungs!

Der Tanz geht weiter. Einer nach dem anderen gehen die Brüder ab, um sich für das Fest umzuziehen. BENJAMIN tritt zuerst wieder ein, er ist blitzsauber. MILLY freut sich über seine Verwandlung.

Na sieh mal an, Benjamin!

BENJ AMIN

IC

Darf ich um diesen Tanz bitten?

N

MILLY

Aber sicher darfst du.

ER beginnt mit MILLY zu tanzen. Einer nach dem anderen kehren die BRÜDER zurück, alle völlig verwandelt und bereit für das Fest - alle in Kleidung, die merklich heller ist als die, die die Stadtbewohner tragen. MILLY tanzt mit jedem beim Betreten und dann mit der Gruppe. Die BRÜDER tanzen weiter, während MILLY unbemerkt von der Bühne geht.

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Seite 59 von 142 BRÜDER

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ICH GEH WERBEN, ICH GEH WERBEN OH, ICH WERDE IHR DEN KOPF VERDREHN UM SIE WERBEN, UM SIE WERBEN MACH MICH HÜBSCH, UM MIT IHR AUSZUGEHEN AUF DIE JAGD ZU GEHEN MACHT MIR SPAß UND DAS HÄUTEN AUCH VON KUH UND HAS´ DOCH NOCH SCHÖNER ALS DAS GERBEN IST DAS WERBEN.

MILLY kehrt zurück, angezogen für das Fest, und schließt sich den Brüdern an. Sie verlassen das Haus und tanzen draußen, während sie das Lied beenden.

MILLY

LASST DAS FISCHEN

BRÜDER

UND REITEN

MILLY

UND KÄMPFEN

BRÜDER

UND STREITEN

MILLY & BRÜDER

UND JAGEN DENN WIR GEHEN WERBEN!

N

IC

Adam kommt herein.

BENJAMIN

Donnerwetter, schaut euch mal Adam an!

BRÜDER

(ad lib)

Wow! Sieh mal an! (etc.)

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Seite 60 von 142 ADAM Donnerlittchen. Ihr seht ja alle aus wie aus der Stadt! MILLY Ist das nicht toll?

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(zu den BRÜDERN)

Also denkt dran. Benehmt euch. Und lasst euch von niemandem provozieren.

BRÜDER

(ad lib)

Jawohl, Ma’am.

ADAM

Also dann los – auf zum Tanz!

Szene 6

#6 – Höflicher Reel

N

IC

Erntedankfest, Abenddämmerung.

Vorhang auf - Auf einem Feld außerhalb der Stadt haben die STADTBEWOHNER einen Bereich für das Erntedankfest dekoriert. Es gibt einen Musikpavillon und Tische mit Erfrischungen. Alles ist mit Vogelscheuchen, geschnitzten Kürbissen und dergleichen geschmückt. MR und MRS HOALLUM, die MÄDCHEN und VEREHRER tanzen zur Musik einer kleinen Combo einen langsamen Reel8 auf der Bühne, darunter mindestens ein Geiger. Die sechs BRÜDER treten zusammen auf. Sie tragen Kuchen, die MILLY vorbereitet hat. SIE bleiben stehen und wissen nicht recht, was sie tun sollen. Als die VEREHRER die BRÜDER bemerken, verlassen sie ihre Mädchen und bilden eine Sperre vor den Pontipees, um ihre Mädchen zu schützen (wie eine Wagenburg). Die MÄDCHEN, neugierig, gruppieren sich hinter den Verehrern.

Reel ist seit dem 16. Jahrhundert der charakteristische Tanz des schottischen Hochlands. Später verbreitete sich der Tanz in Irland und davon ausgehend mit den Einwanderern auch in Nordamerika. 8

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Seite 61 von 142 RUTH Die habe ich noch nie gesehen. DORCAS

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Noch nie. ALICE

Ob wohl was ganz Furchtbares passiert?

LIZA

Mama sagt, Fremde bedeuten Ärger.

MARTHA

Viel Ärger.

RUTH

Wo kommen die denn überhaupt her?

DORCAS

(sexy)

Vom Himmel.

MARTHA

Irgendwie sehr anziehend.

N

IC

SARAH

Und so groß wie Kirchtürme!

LIZA

Alice, welchen magst du?

ALICE

(naiv)

Den Gutaussehenden.

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Seite 62 von 142 MILLY kommt herein, gefolgt von ADAM. MILLY bemerkt sofort die Spannung und begibt sich zwischen die beiden Gruppen von Männern. MILLY (fröhlich)

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Oh, ich bin so froh, euch alle zu sehen.

ALICE

Es ist Milly! Es ist Milly!

ALICE winkt den Mädchen, ihr zu folgen. Alle MÄDCHEN eilen zu MILLY, rennen die VEREHRER dabei fast um und befreien sich somit aus deren „Schutz“.

MÄDCHEN

Ich habe sie seit Monaten nicht gesehen! Ich muss Milly begrüßen! Ist das wirklich Milly?

Die MÄDCHEN umgeben MILLY. Zwischen BRÜDERN und VEREHRERN herrscht Anspannung.

MILLY

(versucht die ansteigende Spannung zu zerstreuen)

Adam, das sind Zeke und Jeb. Und dies ist Nathan – seine Familie hat mich als erste aufgenommen, als ich in der Stadt ankam. Matt, und Luke. Und das ist Joel.

N

IC

(zu den Jungen)

Das ist mein Ehemann, Adam Pontipee.

JOEL

(streitlustig)

Wir kennen Adam Pontipee. Er hat mal einen Mann durch unser Schaufenster geworfen.

ADAM

Mensch, das hatte ich fast vergessen! Waren da nicht die drei Kerle…

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 63 von 142 MILLY (unterbricht ihn) Würdet ihr Jungs vielleicht den Rest von den Sachen auf dem Fuhrwerk holen? Jungs? Ihr seht doch, unsere Brüder haben keine Hand mehr frei. Bitte.

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(die Männer ziehen zögernd ab, während:)

MILLY

(vorgeblich spontan)

Oh, Mädels, was meint ihr, wollt ihr unseren Brüdern mal zeigen, wo sie die Pasteten abstellen können? Die habe ich extra für heute gebacken. (die MÄDCHEN reagieren höflich)

DORCAS

(starrt BENJAMIN an)

Klar, Milly. Es ist mir eine Ehre.

MILLY

Dorcas, das ist Benjamin.

BENJAMIN

Ich wäre höchst erfreut, Ma’am, wenn sie mir behilflich sein könnten und mir zeigen würden, wo ich diese Pastete abstellen darf.

N

IC

DORCAS

(überwältigt)

Aber mit Vergnügen.

DORCAS hält sich an BENJAMIN fest, als sie ihn zum Tisch führt. ADAM starrt BENJAMIN erstaunt an. MILLY strahlt stolz. FRANK geht direkt nach vorne und sieht alle Mädchen an.

FRANK

Milly, wo soll ich das hinbringen? (SARAH drängelt sich vor)

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Seite 64 von 142 MILLY Frank, ich möchte dir gerne Sarah vorstellen. Sarah, das ist Frank. FRANK

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Ma’am. SARAH

Wenn Sie mir folgen würden?

FRANK

Oh, das würde ich sehr gerne, Ma’am.

SARAH zeigt ihm den Weg zum Tisch und tänzelt hin und her, während SIE geht. FRANK folgt ihr buchstäblich, Schritt für Schritt.

RUTH

(nähert sich CALEB, spricht aber zu MILLY)

Milly, es ist schön, dass du so stattlich bist – äh, dass du so gut aussiehst – ich meine, dass es dir so gut geht.

MILLY

Danke, Ruth.

(zu CALEB)

Caleb, wenn du kurz Ruth folgen würdest?

N

IC

CALEB

ER schaut RUTH in die Augen, während RUTH seinen Blick auf unschuldige, aber sehr sinnliche Weise erwidert.

Bis ans Ende der Welt!

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Seite 65 von 142 MILLY Sie stellt die „Zwillinge“ DANIEL und EPHRAIM den „Unzertrennlichen“ MARTHA und LIZA vor, die den Jungen gegenüber stehen. Daniel, Ephraim – Martha, Liza.

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Die VIER sind erstarrt. MILLY bemerkt, wie sehr sie sich voneinander angezogen fühlen, allerdings in anderer „Paarung“, als MILLY eigentlich beabsichtigt hatte.

Entschuldigt. Daniel, Ephraim, das sind Liza und Martha.

DANIEL und EPHRAIM starren weiterhin MARTHA und LIZA an, die ihre schönsten Fantasien verkörpern. SIE weichen zurück.

MARTHA / LIZA

Sehr angenehm!

MARTHA

Sehr.

LIZA

Angenehm.

MILLY

Ihnen ist es auch angenehm.

ADAM schubst DANIEL und EPHRAIM scherzhaft an. DANIEL und EPHRAIM tauschen einen Blick, lächeln dann breit.

N

IC

DANIEL & EPHRAIM

(gleichzeitig)

Nach Ihnen, meine Damen.

LIZA und MARTHA führen DANIEL und EPHRAIM zum Tisch. Übrig geblieben, tritt ALICE, die Tochter des Pfarrers, vor und starrt GIDEON an - der kein Essen bei sich hat. GIDEON starrt ALICE an und bittet ADAM um Hilfe.

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Seite 66 von 142 ADAM (zu GIDEON) Das war alles, Gideon.

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(GIDEON dreht sich zu ALICE und schaut sie verlegen an) MILLY

(weckt ALICEs Aufmerksamkeit)

Oh, Alice, es tut mir leid, das war alles.

(ALICE geht scheu zu GIDEON. Dieser, ebenso schüchtern, scheut zurück)

ALICE

(zu GIDEON)

Darf ich Ihnen trotzdem den Tisch zeigen?

Als GIDEON zu ALICE geht, schubst ADAM ihn erneut, so dass er stolpert. GIDEON wirft ADAM einen bösen Blick zu, reißt sich zusammen und geht dann zu ALICE, die sich bei ihm einhakt.

GIDEON

Wissen Sie… Sie sind… das hübscheste Mädchen, das ich je getroffen habe.

ALICE

N

IC

(überwältigt)

Oh!

GIDEON und ALICE gehen zum Tisch, während die VEREHRER die weiteren Gegenstände und Gerätschaften vom Pontipee-Wagen abladen.

ADAM

(mit aufgesetzter Förmlichkeit)

Darf ich Ihnen den Tisch zeigen, Ma’am?

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Seite 67 von 142 MILLY Weißt du, dir würden ein paar Manieren auch nicht schaden! ADAM

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(frotzelnd) Wozu brauche ich noch Manieren? Ich habe doch schon eine Frau. MILLY wirft ADAM einen vernichtenden Blick zu.

MR HOALLUM

Aufgepasst, alle! Lasst uns tanzen!

#7 – Herausforderung/ Tanz

Ein FIEDLER (auf der Bühne) beginnt mit der Musik. Die VEREHRER kommen rasch herein und beginnen mit „ihren“ MÄDCHEN einen Tanz. Die BRÜDER sind überrascht – und frustriert.

GIDEON

Milly, was machen wir denn jetzt?

MILLY

N

IC

Keine Panik. Es gibt für alles eine Etikette. Gideon, wenn du mit ihr tanzen willst, klopf ganz leicht ihrem Tanzpartner auf die Schulter und frag: „Darf ich?“. Dann wird der Herr beiseitetreten. Na los. Nacheinander tippen die BRÜDER die VEREHRER an und tanzen mit den Mädchen weiter. Der Tanz setzt sich fort, nun etwas rauer und "ländlicher". Belustigung und Aufregung steigen stetig, während sich der formell begonnene Tanz sich zu einem Männlichkeitsduell zwischen den Pontipees und den Verehrern entwickelt. Die Vorteile der Pontipees sind Stärke, Beweglichkeit und Charme, während die Verehrer aus der Stadt besser in der Lage sind, formellere Tänze zu tanzen, was auf eigene Weise aufregend ist. FRANK wird von ZEKE niedergeschlagen.

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Seite 68 von 142 BENJAMIN Denkt dran, was Milly gesagt hat. Keinen Streit! Biet ihm deine Hand an. (FRANK tut nichts dergleichen) Biet ihm deine Hand an.

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(der VEREHRER schlägt FRANKs Hand weg)

Auch gut, dann machen wir’s eben am Tisch.

FRANK

Nach Ihnen.

LUKE

Komm schon, Frankincense.9

FRANK

Was?

ALICE

Die BRÜDER stellen einen großen Tisch auf die Tanzfläche, um die VEREHRER zum Armdrücken herauszufordern. Während die BRÜDER den Tisch bewegen, tritt MRS SANDER ein und weist die MÄDCHEN an, den Tisch abzuräumen, damit das Essen nicht ruiniert wird. Das tun sie. Anschließend an das Armdrücken wird auf dem Tisch getanzt; DANIEL wagt sogar einen akrobatischen Tanz mit einer Axt, garniert mit überaus erstaunlichen Tricks. Das multiple Tanzduell erreicht seinen Höhepunkt in der Tradition des Moissejew-Balletts10. Der Tanz enthält auch einen Abschnitt für die BRÜDER und MILLY. Die MÄDCHEN sind sichtlich beeindruckt. Der Tanz endet mit den sechs BRÄUTEN in den Armen der sechs BRÜDER, sehr zur Bestürzung der nun mürrischen und ärgerlichen VEREHRER.

N

IC

Gideon, sei vorsichtig!

je nach Alternative „Frankenstein“ oder „Franklin-Pierce“. Siehe erste Erwähnung hier. Igor Alexandrowitsch Moissejew (1906-2007) war ein russischer Tänzer und Choregraf, der eine neue Verbindung von klassischem Tanz und Folklore etablierte. 9

10

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Seite 69 von 142 PFARRER Das war ja ein mächtig lustiger Tanz!

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Jubel ertönt. Die BRÄUTE bleiben bei den BRÜDERN. Die VEREHRER versammeln sich und besprechen einen Plan, um ihre Mädchen zurückzubekommen. Sie ignorieren den PFARRER. Kommt hierher. Hier gibt es Erfrischungen.

Die MÄDCHEN, BRÜDER und VEREHRER folgen dem PFARRER zur einen Seite der Bühne, wo MRS SANDER und MRS HOALLUM Punsch und andere Getränke ausschenken.

Nun, bevor der Tanz neu beginnt, möchte ich euch alle daran erinnern…

MILLY

(zu ADAM)

Sie scheinen sich gut zu amüsieren.

ADAM

Sieht so aus.

MILLY

Jetzt weiß ich, dass sie alle bald verheiratet sind, anderswo leben, uns zu Weihnachten besuchen… Und zu Geburtstagen, mit einer Schar von Babys und Kleinkindern…

N

IC

ADAM

Oho… Moment mal, Milly. Du bist zu schnell für uns Pontipees. Du machst uns zu Großeltern, bevor ich es überhaupt bemerke.

MILLY

Und was ist daran falsch?

(mit einer heimlichen Andeutung)

Du könntest ja mal anfangen damit.

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Seite 70 von 142 ADAM (tadelnd) Na sag mal, Milly Pontipee…

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PFARRER Und nun zurück zum Tanz!

#8 – Cut-in Dance

Die VEREHRER schnappen sich „ihre“ MÄDCHEN. Die Spannung erhöht sich. Nervös beginnt der PFARRER auf seiner Fiedel zu spielen. Die VEREHRER beginnen einen Tanz mit den MÄDCHEN.

ADAM

(zu Milly)

Darf ich?

MILLY

Ich habe nichts dagegen.

ADAM und MILLY schließen sich dem Tanz an. Ziemlich schnell stiehlt ein Bruder einem VEREHRER sein Mädchen. Dieser VEREHRER geht zu ADAM und versucht, mit Gewalt sein vermeintliches Recht durchzusetzen. Während des nun entstehenden Kampfes schlägt der VEREHRER ADAM zu Boden. Die BRÜDER können es nicht mehr ertragen ...

Sie haben Adam! Sie haben Adam! Auf sie!

N

IC

GIDEON

#9 – Der Kampf

Alle BRÜDER beteiligen sich am Kampf mit den VEREHRERN. Die MÄDCHEN gruppieren sich verzweifelt um die entsetzte MILLY. Der Tumult geht weiter, bis nur noch die PONTIPEES stehen. (Licht zieht ein.)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 71 von 142 #9A – Nach dem Kampf

Szene 7

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Zuhause bei Pontipees, später am selben Abend. MILLY versorgt die BRÜDER. Wenn einer fertig ist, geht er hinaus. MILLY

(zu CALEB)

Lippe geplatzt. Zaubernuss drauf – und ein paar Tage nicht lächeln.

(SIE berührt seine Lippe, er heult auf. SIE wendet sich an den Nächsten)

Der Nächste bitte!

DANIEL & EPHRAIM Blaues Auge.

MILLY

Zwei Beefsteaks.

(MILLY nimmt zwei Stücke rohes Fleisch von einem Stapel und legt sie vorsichtig auf ihre Augen.)

Die bleiben auf den Augen. Nicht damit herumspielen. Der Nächste bitte.

FRANK

N

IC

(schüchtern)

Ein Tritt in die Ho… sen.

MILLY

Der Nächste bitte!

GIDEON

Geschwollene Knöchel und ein Zahn lose.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 72 von 142 MILLY (untersucht die Knöchel) Es ist ein Wunder, dass ihr überhaupt noch Zähne habt.

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GIDEON (elend)

Es tut mir leid, Milly. Ehrlich. Aber die sind über Adam hergefallen.

MILLY

Ich weiß. Ihr habt nur euer Bestes gegeben.

GIDEON

(berührt seinen Magen)

Milly, ich… Mir ist so komisch. Als wenn ich gar nichts gegessen hätte. Aber ich bin auch nicht hungrig.

MILLY

Wenn es ist, was ich denke, kann dir kein Doktor helfen. (lächelnd)

Alice ist nett, oder?

(GIDEON nickt schüchtern. ADAM kommt herein)

N

IC

ADAM

Ich hatte ja keine Ahnung, dass Tanzen so viel Spaß macht!

MILLY

Mit dir rede ich nicht mehr.

MILLY nimmt ihre medizinische Ausrüstung und geht ab. GIDEON geht langsam zur Tür.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 73 von 142 ADAM (hält GIDEON auf) Geht’s dir nicht gut? Du siehst irgendwie krank aus.

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GIDEON Ich bin nicht krank, Adam… Ich hab nur dieses Kribbeln im Bauch.

ADAM

Das kenne ich. Das hab ich auch, nach jeder guten Prügelei.

GIDEON

Hier geht’s nicht ums Prügeln.

#10 – Halte an der einen fest (Love Comes and Goes Away)

Es fühlt sich anders an. Milly meint, es ist wegen Alice.

ADAM

Sag mir nicht, dass Klein-Gideon jetzt an die Frauen denkt.

GIDEON

Nicht die Frauen. Nur die eine.

N

IC

ADAM

SIEH DICH AN, WIE EIN KOPFLOSES HUHN ICH WILL DIR NICHTS TUN, NICHT SPOTTEN DENK MAL NACH ES GIBT SO VIELE MEHR DIE SCHÖN SIND UND SEHR VERLOCKEN HALT NICHT AN DER EINEN FEST DIE LIEBE KOMMT UND GEHT OH, HALT NICHT AN EINER FEST VERTRAU MIR, ES IST KLUG, WER DAS VERSTEHT

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Seite 74 von 142 GIDEON ALICE IST NICHT EINE VON VIELN UND LIEBE NICHT NUR EIN MOMENT ALICE IST NICHT EINE VON VIELN

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MILLY hört das Folgende mit. ADAM

ES REICHT, WENN MAN EINE KENNT WEIL MAN ALLE KENNT

GIDEON

NICHT SIE NICHT SIE

ADAM

HALT NICHT AN DER EINEN FEST DIE LIEBE KOMMT UND GEHT OH, HALT NICHT AN EINER FEST VERTRAU MIR ES IST KLUG, WER DAS VERSTEHT.

GIDEON

Aber Adam, ich denke immer nur an sie! Ich schätze mal, das ist Liebe?

ADAM

N

IC

Nun mach mal halblang. Das findest du auch noch heraus – dass die Mädchen alle ziemlich gleich sind. In einem anderen Bereich der Bühne, während ADAM und GIDEON sich voneinander entfernen.

MILLY

„ICH WILL WEG“ SAGT MEIN KOPF, DOCH DER IRRT DAS WEGLAUFEN WIRD NICHTS BRINGEN. BIN VERLIEBT UND ICH HAB KEINE WAHL MEIN HERZ LÄSST MICH LAUTHALS SINGEN

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Seite 75 von 142 (MILLY)

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HALT AN DEM EINEN FEST DIE LIEBE IST ES WERT ICH HALT AN DEM EINEN FEST DENN BEI IHM BIN ICH ENDLICH HEIMGEKEHRT. GIDEON

ALICE IST NICHT EINE VON VIELN UND LIEBE NICHT NUR EIN MOMENT

MILLY

ADAM IST NICHT EINER VON VIELN

ADAM

ES REICHT, WENN MAN EINE KENNT WEIL MAN ALLE KENNT

GIDEON

NICHT SIE NICHT SIE

MILLY

NICHT ER NICHT ER

N

IC

ADAM

ER LERNT ER LERNT

MILLY

GIDEON

HALT AN DEM EINEN FEST DIE LIEBE IST ES WERT

ICH LIEB ALICE UND DAS IST NICHT VERKEHRT

ADAM

DIE LIEBE GEHT

LIEBE KOMMT UND GEHT

HALT AN DEM EINEN FEST WIE SONDERLICH WENN EINER FÜHLT WIE ICH

ICH LIEB ALICE WIE SONDERLICH WENN EINER FÜHLT WIE ICH

BALD FASST ER SICH SIEHT DAS GEFÜHL WIE ICH

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Seite 76 von 142 #10A – Halte an der einen fest (Szenenwechsel)

Szene 8

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Außen: Die Pontipee Farm. Der Winter fängt an, es beginnt zu schneien. MILLY, die seit dem Ende des letzten Songs noch auf der Bühne steht, schaut auf und beobachtet den fallenden Schnee. BENJAMIN kommt mit einer großen Säge aus dem Haus.

MILLY

Guten Morgen, Benjamin!

BENJAMIN

Morgen, Millie.

MILLY

Schön heute, oder?

BENJAMIN

(bitter)

Nicht für mich. Ich hab das schon zu oft gesehen. Ich will weg!

MILLY

(verstört)

Benjamin!

N

IC

BENJAMIN

Ich bleibe nicht noch einen Winter hier, drei oder vier Monate eingeschneit!

MILLY

(mit warmer Zuneigung)

Aber was sollen wir denn ohne dich anfangen, Benjamin. Wir würden dich sehr vermissen.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 77 von 142 BENJAMIN Es ist doch genug zu tun auf der Farm. Ohne mich erst recht. BENJAMIN kehrt zu seiner Arbeit zurück und beendet das Gespräch. MILLY eilt unglücklich zu ADAM, der draußen arbeitet.

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MILLY

(zu ADAM)

Adam! Adam! Benjamin sagt, er will weg. (ADAM ist erschrocken)

Er sagt, es ist der Winter. Aber ich weiß, darum geht es nicht. Er trauert um sein Mädchen. Sie trauern alle. Sie fühlen sich alle einsam ohne ihre Mädchen.

ADAM

(lacht über diese Darstellung)

Warum sollten sie denn um ihre Mädchen trauern. Sie haben sie doch kaum ein einziges Mal gesehen.

MILLY

(verkraftet den Schock)

Wenn Benjamin geht, wird uns noch einer von ihnen verlassen… und noch einer…

ADAM

N

IC

Schon gut. Ich rede mit ihm.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 78 von 142

Szene 8A Hinter der Bühne hören wir einen der Brüder "Baum fällt!" rufen, und dann das Geräusch eines großen Baumes, der auf den Waldboden kracht. ADAM macht sich auf den Weg dorthin, also in den Wald.

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#10B – Baum fällt (Timber)

Schließlich stößt ADAM auf die Brüder, die ein großes Stück des Baumes zersägen, den sie gerade mit Äxten und Sägen gefällt haben. Man sieht ihnen an, dass sie sich sehr einsam fühlen.

ADAM

Wenn ihr euch nur selbst sehen könntet! Seit einem Monat benehmt ihr euch wie eine Horde liebeskranker Bullenkälber. Nur das eine habt ihr im Kopf. Warum erlöst ihr euch und uns nicht davon, und heiratet einfach diese Mädchen?

GIDEON

Die Leute da lassen uns nicht mal in die Stadt.

EPHRAIM

Wie sollen wir sie heiraten, wenn wir gar nicht um sie werben können?

ADAM

Wer sagt denn, dass ihr um sie werben müsst?

DANIEL

IC

Milly sagt das.

N

ADAM

Milly? Musste ich etwa um sie werben? Geht los und heiratet.

CALEB

(ironisch)

Na klar, einfach so.

BENJAMIN Die würden uns in tausend Jahren nicht heiraten.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 79 von 142 ADAM (erinnert sich an ein Buch, das er gerade liest. ER nimmt es aus seiner Jackentasche)

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Tausend Jahre? Warum macht ihr es nicht wie die Römer damals mit den Malwinerinnen oder Schlawinerinnen oder wie die hießen. Davon habe ich in einem von Millys Büchern gelesen. (die BRÜDER hören zu, erstaunt, ungeduldig)

Diesen Römern geht es genauso wie euch. Die haben ein neues Gebiet erobert und da gibt‘s nicht genug Frauen. Aber da sind diese Schlawinerinnen in der Stadt weiter unten. Und was machen diese alten Römer? Sie fahren hin und holen sie sich. (die BRÜDER zeigen Interesse)

Naja, hier in Oregon sind die Leute natürlich sehr fromm, also müsst ihr den Pfarrer auch mitnehmen.

FRANK

Diese Römer… Sind das die, die hier weiter nördlich siedeln?

ADAM

N

IC

Oh nein! Frank, das sind Böhmer11. Ich rede doch von alten Zeiten! Das nennt man Geschichte!

orig. „Those are Mormons“ lässt sich nicht übertragen. Hilfsweise auf mögliche Siedler, die ursprünglich aus Böhmen sind, umgedeutet. 11

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Seite 80 von 142 #11 – Die Schlawinerinnen

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WISST IHR, DIE SCHLAWINERINNEN IM ALTEN ROM, VOR ORT DIE GINGEN WOHL EINMAL SCHWIMMEN IHRE MÄNNER WARN KURZ FORT EINE TRUPPE RÖMER RITT VORBEI UND SAH DIE VIELEN NACKEDEI UND SIE DACHTEN SICH, WIR SIND SO FREI DAS STEHT HIER, FAST AUF´S WORT OH YEAH!

SIE NAHM´N DIESE SCHLAWINER-WINER-WINERINNEN GLEICH MIT JEDER MUSKEL TAT IHNEN-IHNEN WEH VOM RASENDEN RITT OH, SIE SCHRIEN UND KÜSSTEN, KÜSSTEN, SCHRIEN DORT ZWISCHEN DEN RÖMERN UND RUIN´N NUN DENKT AN SIE, BEI JEDEM WEITEREM SCHRITT (DENN SIE NAHMEN SIE MIT) (AUF DEN RASENDEN RITT)

GIDEON

Und was ist dann passiert?

ADAM

N

IC

DIE RÖMER HATTEN SIE GEFUNDEN UND BRACHTEN SIE NICHT ZURÜCK SIE LEBTEN IN EHE VERBUNDEN IN ROTUNDEN, KLEIN DOCH SCHICK

UND NOCH NIEMALS SAH MAN SEINERZEIT SOLCH LIEBEVOLLE HÄUSLICHKEIT UND DER NACHWUCHS, DER WAR AUCH NICHT WEIT SIE ALLE WARN IM GLÜCK

BRÜDER

OH YEAH!

NUR WARN DIESE SCHLAWINER-WINERINNEN EINSAM BEI NACHT

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Seite 81 von 142 ADAM

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DENN DANN ZOGEN DIE ÄUßERST MASKULINEN RÖMER ZUR SCHLACHT UND SO NÄHTEN SIE IM KERZENSCHEIN HALT TOGACHENS FÜR DIE KINDERLEIN UND SAGTEN: „EINMAL KOMMEN FRAUN AN DIE MACHT!“ GIDEON

(EINSAM IN JEDER NACHT)

CALEB nimmt das Buch und beginnt zu lesen.

ADAM

Sie nähen.

(UND DIE RÖMER ZUR SCHLACHT)

CALEB

Hey, hört euch das an.

DOCH ALS IHR VOLK KAM, SIE ZU HOLEN DA LIEßEN SIE SICH NICHT HOLN

DANIEL

DIE RÖMER HATTEN SIE GESTOHLEN UND SICH DADURCH WOHL EMPFOHLN

ADAM

N

IC

Genau!

NUN LASST EUCH DIES, DENN ES IST WAHR ´NE LEHRE SEIN ZUR FRAUENSCHAR SEID ENERGISCH, WIE´S DER RÖMER WAR UND FANGT EUCH EURE FOHL´N

GIDEON

Adam, aber was wird Milly dazu sagen?

ADAM

Ach, das wird eine Überraschung für sie!

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Seite 82 von 142 ALLE OH YEAH Die Brüder sammeln ihre Holzfäller-Gerätschaften, wie Äxte, Seile, Taschen, ein, während sie singen:

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ZWAR WARN DIESE SCHLAWINER-WINER-WINERINNEN VOLL WUT

ADAM

So traurig.

ALLE

UND MIT KLAGENDEN MIENEN-MIENEN HEULTEN SIE EINE FLUT

ADAM

Und außerdem.

OH, BEI ALLEM VORWURF UND GESTREIT

GIDEON

WARN SIE IM STILLEN DOCH HOCH ERFREUT

ADAM

NUN WISST IHR, DAMEN LIEBEN MÄNNER MIT MUT

N

IC

BRÜDER

OH, OH, OH, OH, DIESER PLAN SCHEINT UNS GUT.

BENJAMIN

(springt aufgeregt auf die Füße)

Los, wir hol‘n sie!

DANIEL

Jammernde Kälbchen! Singend machen sich die BRÜDER durch den verschneiten Wald auf zur Stadt.

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Seite 83 von 142 ADAM

OH YEAH WIR WOLLN DIESEN SCHLAWINER-WINERWINERINNEN GEFALLN DAHER SIND WIR DIE KÜHNEN-KÜHNENKÜHNSTEN HÜNEN VON ALLN WIE DIE HELDEN EINER ALTEN MÄR HOL´N WIR EHRENHAFT DIE DAMEN HER

OH YEAH! SCHLAWINERINNEN OH YEAH! SCHLAWINERINNEN OH YEAH SCHLAWINERINNEN

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SECHS BRÜDER

ADAM

AUCH WENN SIE SICHER SCHIMPFEN, IST DAS SO

In der Ferne erkennen die BRÜDER die Lichter der Stadt in der Winternacht.

ADAM & BRÜDER

WIR MACHEN UNSERE SCHLAWINCHEN FROH! Schreiend, johlend rennen sie in Richtung Stadt. (Blackout)

N

IC

(Ende 1. Akt)

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Seite 84 von 142

Akt 2

Szene 1

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#12 – Entr‘acte

Außen – Stadt, nachts. Vorhang auf – ADAM und die BRÜDER (ausgenommen FRANK) kommen heimlich herein, mit Decken, Seilen und weiteren Gerätschaften zum Fangen.

#13 – Der Raub ADAM

Also, ihr wisst, wo eure Mädchen wohnen, ja?

Die BRÜDER stimmen aufgeregt zu (Einwürfe ad lib.). Laute Geräusche, wenn Metall auf Metall trifft, sind zu hören, dann erscheint Frank, mit einer Bärenfalle behängt. (leise)

Frank, was hast du denn da?

FRANK

Bärenfalle.

N

IC

ADAM

Frank. Hier geht es um Frauen.

FRANK

Ach so.

(FRANK legt die Bärenfalle ab)

ADAM

Also, lasst euch nicht erwischen, sonst habt ihr im Nu eine Knarre vor der Nase.

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Seite 85 von 142 BRÜDER (ad lib) Verstanden. (etc.)

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ADAM Worauf wartet ihr dann noch? Los, holt sie euch!

CALEB

Juch-hu!!!

BRÜDER

Psssst!

(Sie rennen weg, um ihre Mädchen zu holen)

LICHT auf SARAH und ZEKE, ihren Verehrer. ZEKE versucht einen ungeschickten Kuss.

ZEKE

Nun komm, Sarah. Sei kein Spielverderber. Nur ein Küsschen.

SARAH

(kokett)

N

IC

Gut, Zeke, vielleicht ein ganz kleines – aber du musst deine Augen dabei zumachen.

ZEKE gehorcht und spitzt seine Lippen, SARAH ebenso. FRANK kommt hereingerannt, schlägt ZEKE bewusstlos, nimmt dessen Platz ein und küsst SARAH leidenschaftlich. (angenehm überrascht)

Alle Achtung, Zeke!

(SARAH öffnet ihre Augen)

Frank?

Als SARAH zu schreien beginnt, wirft ihr FRANK eine Decke über den Kopf, wirft sie über seine Schulter und rennt ab. SARAH windet sich, um zu entkommen.

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Seite 86 von 142 FRANK (off-stage) Ja!

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BRÜDER (off-stage)

Pssst!

LICHTWECHSEL zu einem Schlafzimmer. MRS HOALLUM bürstet ausgiebig ihr langes Haar, die Augen zufrieden geschlossen.

MRS HOALLUM

Dorcas, Liebes, lies mir etwas vor.

DORCAS

Was möchtest du denn gerne hören?

MRS HOALLUM

Ach, das ist ganz egal. Was du willst.

DORCAS

(auf diese Weise zeigt sie, wie genervt sie von ihrer „Übermutter“ ist)

Es war einmal, dass Rotkäppchen in den Wald ging, und plötzlich erschien der große, böse Wolf.

N

IC

(BENJAMIN erscheint am Fenster)

Er wollte sie in den Wald entführen, aber…

(BENJAMIN wirft eine Decke über DORCAS und greift sie) (begeistert)

Ohhhhh….

(BENJAMIN trägt sie weg)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 87 von 142 MRS HOALLUM (hört etwas, dreht sich um und sieht gerade noch, wie DORCAS weggetragen wird) MR Hoallum! Komm schnell! Der große rote Wolf hat Dorcas geholt! Äh…

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(Licht auf GIDEON, er übt) GIDEON

(schüchtern)

Alice… Miss Alice… Miss Perkins… Ma’am…

ADAM

(kommt vorbei, drängt ihn)

Gideon!

Während ADAM und GIDEON abgehen, treten DANIEL und EPHRAIM mit ihren Decken auf - mit Gesten abstimmend, was nun zu tun ist. SIE sehen MARTHA und LIZA hereinkommen. DANIEL und EPHRAIM lassen sich fallen und bedecken sich mit ihren Decken, als wären sie große Steine, während des Folgenden:

MARTHA

Nun komm, Liza, wir müssen uns tummeln. Es ist schon ziemlich spät.

LIZA

Ich hab was im Schuh, Martha. Eine Minute.

N

IC

MARTHA

Zuhause werden sie sich Sorgen machen.

LIZA.

Eine einzige Minute.

(LIZA setzt sich auf DANIEL, um ihren Schuh auszuziehen)

MARTHA

Na gut.

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Seite 88 von 142 LIZA Ich hab’s. Ach schau, ein Kieselstein. Mama hat gesagt, ein Kieselstein im Schuh bedeutet eine große Überraschung.

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Der Stein, d.h. DANIEL, beginnt sich mit LIZA darauf von der Bühne zu bewegen, unbemerkt von MARTHA. MARTHA

Aberglaube! Schäm dich!

LIZA

Martha?

MARTHA

Liza?

LIZA

Martha?

MARTHA

Liza?

BRÜDER

Pssst!

IC

EPHRAIM wirft eine Decke über MARTHA. Sie schreit auf, während er sie wegträgt. DANIEL wirft eine Decke über LIZA und trägt sie fort. LICHT auf GIDEON, der erneut übt.

N

GIDEON

Miss Alice, würden Sie vielleicht mit mir kommen, um…

ADAM

Gideon, hör auf zu trödeln und mach los!

(GIDEON läuft weg. ADAM sieht ihm besorgt nach)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 89 von 142 EIN BRUDER (off-stage) Aua!

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BRÜDER (off-stage)

Pssst!

Die Lichter wechseln zum Wohnzimmer der SANDERs. Auch ein Teil der Außenszenerie wird beleuchtet. MR und MRS SANDER, ihre Tochter RUTH und ihr Verehrer LUKE verbringen einen ruhigen Abend zu Hause. Draußen miaut CALEB wie eine Katze. MRS SANDER singt und begleitet sich mit ihrer Zither.

MRS SANDER

MICHAEL ROW YOUR BOAT ASHORE HALLELU…

CALEB

Miau!

MRS SANDER

HALLELU…

CALEB

Miau!

N

IC

MRS SANDER

HALLELU…

CALEB

Miau!

MRS SANDER

Ach, meine arme Tabby.

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Seite 90 von 142 LUKE (hilfsbereit) Ich hole sie rein, MRS Sander.

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(LUKE geht raus, um die Katze zu suchen) MRS SANDER

Arme Tabby, so spät noch draußen.

CALEB miaut weiter. LUKE taucht auf und bemerkt, dass es sich nicht um die Katze handelt. Heimlich schleicht er sich hinter CALEB.

LUKE

(höhnisch, will CALEB eins über den Kopf geben)

Mi-

(bevor LUKE den überraschten CALEB schlagen kann, erscheint ADAM und schlägt LUKE auf den Kopf. Dieser fällt um, wird bewusstlos)

-au!

ADAM

Beeilung jetzt.

(ADAM ab, CALEB miaut schneller)

CALEB

IC

Miau, miau, miau!

N

MR SANDER

(im Wohnzimmer)

Hört sich ja an, als hätte unsere alte Tabby Pseudokrupp.

RUTH

Ich helfe Luke mal beim Suchen. (Ruth geht nach draußen)

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Seite 91 von 142 MRS SANDER Bleibt nicht so lange draußen, Ruth, sonst bekommst du auch Pseudokrupp. RUTH Hierher, Kätzchen, Kätzchen, Kätzchen. Hierher, Kätzchen, Kätzchen… Caleb!

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CALEB wirft seine Decke über sie, packt sie und eilt davon. LICHT auf den PFARRER und seine Tochter ALICE, wie sie redend hereinkommen. Die VEREHRER und WEITERE STADTBEWOHNER laufen mit ihren Gewehren vorbei. Sie werden kaum langsamer, während sie mit dem Pfarrer sprechen, bevor sie von der Bühne laufen.

ZEKE

Etwas Furchtbares ist passiert. Sarah Kines ist verschwunden!

NATHAN

Dorcas Hoallum auch.

MR SANDER

Ruth ist auch weg!

JOEL

Das waren diese Pontipee-Brüder.

MATT

Los, die schnappen wir uns!

PFARRER

N

IC

Alice, du gehst sofort nach Hause und schließt dich ein.

(Der PFARRER folgt den Männern ab. Unsichtbar für diese, tritt GIDEON auf)

ALICE

(überrascht)

Gideon!

(dann liebreizend) Gideooooooon.

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Seite 92 von 142 GIDEON (seine Schüchternheit wird noch verstärkt durch Alice) … Alice.

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(SIE starren bewegungslos einander an) Alice.

ALICE

Gideon… Gideon.

GIDEON

Alice… Miss Alice, haben Sie, verzeihen Sie die Frage, Angst vor Mäusen?

ALICE

(plötzlich ernst)

Oh ja. Todesangst.

GIDEON

Gut!

GIDEON hält eine Maus hoch. ALICE schreit und fällt in GIDEONs Arme. Als er merkt, wo seine Hände sind, lässt er sie schnell los. Sie fällt mit einem dumpfen Schlag zu Boden.

BRÜDER

Psssst!

N

IC

(off-stage)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 93 von 142

Szene 1A (Die MÄNNLICHEN STADTBEWOHNER und die VEREHRER, mit Gewehren bewaffnet, stürmen herein) MATT

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Dieses Mal machen wir diese Pontipees fertig.

ZEKE

Ja, wir hätten sie schon vor Jahren aufknüpfen sollen.

NATHAN

Wenn sie unsere Mädchen auch nur mit den Fingerspitzen berühren…

MRS SANDER

Holt sie euch, Jungs! Holt sie euch! Holt sie euch! (SIE rennen ab, die Pontipees jagend)

Szene 1B

Echo-Pass. LICHT auf einen Wagen auf Kufen, besetzt mit den BRÜDERN und unglücklichen MÄDCHEN, der sich durch den Pass bewegt. ADAM lenkt. BENJAMIN ist direkt hinter ihm.

BENJAMIN

N

IC

(flüstert ängstlich)

Beeilung! Ich höre die Städter schon.

ADAM

Schneller geht es nicht!

CALEB

Sie kommen näher!

ADAM Ich weiß, was ich tue.

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Seite 94 von 142 Die VEREHRER und männliche STADTBEWOHNER erscheinen mit ihren eigenen Wagen, der ebenfalls Kufen hat. Sie bemerken die BRÜDER oben am Echo-Pass. JOEL Ich kann sie sehen. Sie sind am Echo-Pass.

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PFARRER

Langsam, Jungs. Nur ein Schuss, und sie werden alle von einer Lawine begraben.

ADAM

Seid still. Und sorgt dafür, dass die auch ruhig sind.

FRANK

(flüstert)

Und was jetzt, Adam?

ADAM

Pssst. Nur noch ein paar Schritte.

NATHAN

Ich werde sie umbringen, diese Hundesöhne.

ADAM

(laut)

Also gut! Macht sie los!

N

IC

Die BRÜDER lassen die MÄDCHEN frei, die erschrocken aufschreien. Gleichzeitig schießen die BRÜDER mit ihren Gewehren in die Luft.

MÄDCHEN

Hilfe! Hilfe! Pa! Carl! (etc.)

Plötzlich hört man ein Krachen und donnernden Lärm. Weit oben geht eine Lawine ab.

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Seite 95 von 142 ADAM (jubelnd) Das klappt ja wie am Schnürchen!

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Es wird unmöglich, den Wagen noch zu sehen, da die Lawine den Pass überrollt hat. Das Geräusch muss so laut sein, dass das Publikum gleichsam die Lawine spürt.

Szene 1C

Am Echo-Pass. Das Rumpeln der Lawine verzieht sich langsam.

#14 – Klagelied der Freier ZEKE

Jetzt kommen wir vor dem Frühling nicht mehr hoch zur Farm.

LUKE

Es gibt keinen anderen Weg.

MR SANDER

Unsere armen Mädchen!

PFARRER, MR HOALLUM, MR SANDER

HERR, SCHÜTZ DIE LÄMMER IN DER NOT BEWAHR SIE VOR DEN SCHLÄCHTERN

N

IC

LUKE

SCHLACHTET SIE AB

JOEL

REIßT SIE ENTZWEI

MATT

STECHT ALLE AB

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Seite 96 von 142 NATHAN SCHLAGT SIE ZU BREI JEB

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

SCHNAPPT SIE IM SCHLAF ZEKE

ZERFETZT SIE MIT BLEI

PFARRER, MR HOALLUM, MR SANDER (übertrieben)

HERR, OH HERR! HALT DIE JUNGFRAUN UNBERÜHRT SEI DU IHR GUTER WÄCHTER

NATHAN

SCHIEßT SIE INS HERZ

MATT

DRESCHT AUF SIE EIN

LUKE

PRÜGELT SIE WEICH

ZEKE

IC

METZELT SIE KLEIN

N

JOEL

ROTTET SIE AUS

JEB

SPUCKT AUF´S GEBEIN

NATHAN

(VER)SOHLT IHREN ARSCH

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Seite 97 von 142 SECHS FREIER (VER)SOHLT IHREN … PFARRER, MR HOALLUM, MR SANDER

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Jungs! SECHS FREIER

(VER)SOHLT IHREN …

PFARRER, MR HOALLUM, MR SANDER Jungs!

ALLE

AAAAAAAAMEN!

Szene 2

Der Pontipee-Hof. Draußen.

Lachend tragen die BRÜDER, gefolgt von einem sehr vergnügten ADAM, die strampelnden und schreienden MÄDCHEN herein. Als MILLY vom Haus her kommt, rennen die MÄDCHEN zu ihr.

N

IC

ADAM & BRÜDER

OH YEAH, WIR WOLLN DIESEN SCHLAWINERWINER-WINERINNEN GEFALLN ALSO SIND WIR DIE KÜHNEN-KÜHNENKÜHNSTEN HÜNEN VON ALLN

MÄDCHEN

(ad lib)

Milly, Hilfe! Hilf uns doch! Wir wurden entführt! Sie sollen uns zurückbringen! Tu doch was, Milly! (etc.)

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Seite 98 von 142 MILLY (bestürzt) Was habt ihr getan? Ihr bringt diese armen Mädchen sofort zurück! Sofort! Habt ihr das verstanden?

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CALEB

Das geht nicht.

FRANK

(stolz)

Es gab eine Lawine.

(Die MÄDCHEN reagieren in Tränen)

ADAM

(heiter)

Ich denke mal, sie müssen einfach bis zum Frühling hierbleiben.

MILLY

Das war deine Idee, oder?

ADAM

N

IC

(unerschrocken)

Nein, eher deine, würde ich sagen. Das kommt alles aus deinem Buch über diese Schlawinerinnen.

MILLY

(wendet sich heftig zu den Brüdern)

Was für Männer seid ihr überhaupt? Eine Horde von Wilden?

ADAM

Nein, sie sind verliebte Bullenkälber, das ist alles. MILLY kann vor Wut nicht sprechen. Die MÄDCHEN schluchzen lauter. ALICE wirft sich in MILLYs Arme.

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Seite 99 von 142 ALICE (unter Tränen) Ich will zu meiner Mutter.

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GIDEON (aufgeregt)

Oh, Alice, bitte nicht weinen. (nimmt ihre Hand)

Es tut mir leid. Ganz ehrlich.

ALICE

(zieht ihre Hand weg)

Pah!

GIDEON

Aber nur so konnte ich dich dazu bringen, mich zu heiraten.

ALICE

(plötzlich glücklich)

Aaaaaaahhhhhhh…

N

IC

GIDEON

(plötzlich in Not)

Adam!

ADAM

Was ist?

GIDEON

(bestürzt) Wir haben den Pfarrer vergessen!

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 100 von 142 ALLE BRÜDER reagieren bestürzt. Sogar ADAM ist vorübergehend ernüchtert. Die MÄDCHEN schluchzen lauter als je. MILLY (zu den MÄDCHEN)

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Keine Sorge, Mädels. Geht ins Haus. Euch wird nichts passieren, das verspreche ich.

ADAM

(zu den BRÜDERN, aufs Haus zeigend)

Geht mit.

Die MÄDCHEN gehen schniefend ins Haus. Die BRÜDER wollen ihnen nach, werden aber von MILLY aufgehalten.

MILLY

Dieses Haus gehört jetzt den Mädchen. Ihr Jungs setzt keinen Fuß da rein, während sie hier sind. Ihr könnt in der Scheune pennen, zusammen mit den anderen Tieren. Los jetzt, weg hier! Ich schäme mich für euch! Die BRÜDER weichen zurück, gehen aber nicht in die Scheune. Das Folgende beobachten sie gemeinsam durch die Haustür.

ADAM

Also, Milly…

MILLY

IC

Das gilt auch für dich!

N

ADAM

Es wird alles gut! Die Jungs und ich, wir werden den Pfarrer schon irgendwie hierher kriegen.

MILLY

Glaubst du wirklich, diese Mädchen wollen die da jetzt noch heiraten?

ADAM Du wolltest doch, dass sie alle heiraten, oder?

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 101 von 142 MILLY Klar wollte ich das. Heiraten. Nicht stehlen. ADAM

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Wir haben nichts gestohlen, Milly. MILLY

Ich habe es dir zu leicht gemacht, Adam. Du hast mich beschwatzt. Ich hätte erkennen müssen, wie du wirklich bist. Eigentlich war das von Anfang an klar.

ADAM

(unterbricht sie)

Jetzt hör auf, Milly, bevor du etwas sagst, das…

MILLY

Ich habe nicht mal angefangen!

ADAM

Du hast genug gesagt.

MILLY

Wie konntest du das nur tun, ohne vorher mit mir zu sprechen?

ADAM

N

IC

(Ihm ist sehr bewusst, dass sich dies vor seinen Brüdern abspielt.)

Verdammt! Du kommst hierher, kommandierst meine Brüder herum, erzählst ihnen, wie sie sich anziehen sollen, wie sie essen sollen, denken, sprechen – du machst lauter Weicheier aus ihnen! Bald können sie nicht mehr aufs Klo gehen, ohne dass du ihnen das vorher zeigst!

MILLY

Ich habe den Jungs nur gezeigt, wie man sich benimmt. Was ist daran falsch? Außerdem scheint es ihnen gar nichts auszumachen, Adam.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 102 von 142 ADAM Du kannst einem Hund auch beibringen, wie er sich hinsetzt. Es ist trotzdem gegen seine Natur! MILLY

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Was meinst du damit? ADAM

Ich meine, dass ich hier der Hausherr bin, Milly. Meine Brüder und ich schlafen im Haus, wie es sich gehört. ADAM nähert sich dem Haus – MILLY stellt sich vor die offene Tür, die Arme ausgebreitet, und verweigert ihm den Zutritt.

BENJAMIN

Nein, Adam.

ADAM

Nein? Was heißt das: Nein?

BENJAMIN

Adam!... Milly hat Recht. Es wäre nicht richtig.

CALEB

Wir schlafen in der Scheune. Lass es gut sein.

N

IC

ADAM

Gut sein? Na, das ist ja ein dickes Ei. Wenn ihr das wollt, dann könnt ihr es haben. Ich bin raus. ADAM drängt sich an Milly vorbei ins Haus. Die MÄDCHEN schreien auf.

CALEB

Adam, komm zurück und wir reden.

ADAM

Ich hab genug gehört! (kommt wieder auf die Bühne)

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 103 von 142 Ich gehe. (Musik)

#15 – Wo warst du?

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MILLY

Adam, hör deinen Brüdern doch wenigstens zu.

ADAM

Das letzte Mal, als ich meinen Brüdern zugehört habe, war ich plötzlich verheiratet. Mit einem Dienstmädchen wären wir besser dran! Am Anfang der Nummer wendet sich ADAM wütend an MILLY.

ICH SEH VOR MIR NOCH PAPA WIE ER TÄGLICH SCHUFTEN GEHT IM WALD, IM FELD, FÜR SEINE WELT ICH SEH VOR MIR NOCH MAMA WIE SIE IHN MORGENS KÜSST SIE WAR SO STOLZ AUF IHN AUF IHN UND SEIN BEMÜHN

ER WAR EINER DER HARTEN KERLS EIN PIONIER, DER NEUE WEGE WAGT SICH NIEMALS BEKLAGT

N

IC

ER WAR VATER VON SIEBEN JUNGS ER LEHRTE UNS DIE JAGD UND DAS GEFECHT WAR IMMER STRENG DABEI UND HATTE RECHT

WO WARST DU, ALS DAS HAUS IN FLAMMEN STAND? WO WARST DU, ALS CALEB FAST ERTRANK? UND WO WARST DU, AM TAG, ALS MAMA STARB? DIE JUNGS LERNTEN VIEL ZU FRÜH, WIR SIND IN DIESER KALTEN, BITTREN WELT AUF UNS GESTELLT

Mein Dad hat sich totgearbeitet, bevor Gideon überhaupt laufen konnte. Und nie hat Ma ihm widersprochen. Verstehst du das, Milly? (ADAM sucht seine Sachen zusammen und geht ab in den Wald. Die Bäume versammeln sich um ihn.)

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Seite 104 von 142 (ADAM) ICH WAR NIE AUF DEM DORFFEST KEINE ZEIT, MUSSTE ZUSEHN DASS DIE JUNGS NICHT FRIERN MIR NICHT KREPIERN

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ICH DENK OFT AN DIE VOR MIR MIT DEN TRECKS LIEFEN SIE DEM SICHREN TOD DAVON NACH OREGON

FEST ENTSCHLOSSEN, DAS LAND ZU ZÄHMEN FREUNDE STARBEN LEBENSGLÜCK ZERBRACH DOCH MAN LIEß NICHT NACH

UND BESTIMMT GAB KEINE FRAU DEN BRAVEN MÄNNERN ANSTANDSUNTERRICHT ICH BEUGE MICH NICHT, MILLY DIR BEUG ICH MICH NICHT!

DENN WO WARST DU, ALS BLUT IN STRÖMEN FLOSS? WO WARST DU, ALS MAN DIE STADT ERSCHLOSS? DA MUSS MAN EISERN SEIN, MIT KÄMPFERGEIST ALSO LASS ICH DICH NICHT HIER REIN, ERFOLGREICH SEIN, INDEM DU UNS ENTZWEIST

N

IC

JUNGS AUS STAHL ERSCHUFEN DIESES LAND JUNGS AUS STAHL, ICH HABE SIE GEKANNT DIE FRAUEN STANDEN IHNEN IMMER BEI SIE WARN LIEBEVOLL, MACHTEN KEIN GESCHREI MILLY, NIMM ES ENDLICH AN STEH HINTER DEINEM MANN!

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Seite 105 von 142

Szene 3 Winter – der Wind pfeift und es schneit.

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BENJAMIN, begleitet von den BRÜDERN, nähert sich MILLY vor dem Haus.

#16 – Wir müssen standhaft durch den Winter BENJAMIN

Milly, können wir reinkommen? Wir haben Hunger.

FRANK

Und wir frieren.

(MILLY antwortet nicht)

BENJAMIN

Milly?

MILLY

(mit Nachdruck, so dass die MÄDCHEN sie hören können)

Ihr Jungs geht zurück in die Scheune.

(etwas sanfter, ohne dass die MÄDCHEN es hören können)

N

IC

Ich bringe euch was zu essen und saubere Decken, wenn ich hier fertig bin.

Betrübt folgen die Brüder ihrer Anweisung. Der Wind frischt wieder auf und bläst weiter, während die Szenerie sich verändert: EPHRAIM kommt herein und sieht MARTHA in einem Baum. EPHRAIM läuft zu MARTHA. Sie leert einen Eimer Schnee über seinem Kopf aus. CALEB und BENJAMIN treten ein. DORCAS und RUTH kommen, Holzscheite tragend, herein und bemerken CALEB und BENJAMIN. Die Mädchen gehen zu den Jungen. CALEB und BENJAMIN bieten an, das Holz zu tragen. Die Mädchen lächeln sie zunächst zustimmend an und lassen dann die Holzscheite auf ihre Füße fallen. Lachend gehen sie ins Haus. FRANK und DANIEL betreten die Bühne hinten. SARAH und LIZA erscheinen vorn. Sie sehen FRANK und DANIEL und bewerfen sie mit Schneebällen. Verwandlung.

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Seite 106 von 142

Szene 3A Das Innere der Scheune. Kuhhäute sind an der Wand gespannt, um den kalten Wind abzuhalten. Die BRÜDER sind einsam und verlassen. FRANK

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Wenigstens ist es trocken hier.

BENJAMIN

Ach, halt den Mund.

CALEB

Was würde ich geben für zwei Minuten allein mit Ruth.

EPHRAIM

Wann werde ich mal wieder mit Martha reden können?

DANIEL

Oder mit Liza.

FRANK

Sarah.

BENJAMIN

Dorcas.

IC

GIDEON

Alice.

N

FRANK

LASST MICH RAUS, LASST MICH RAUS, ICH WILL SIE SEHEN LASST MICH RAUS, LASST MICH RAUS, AUS DIESEM KNAST HABE ICH JETZT DIE LIEBESQUAL? WIE KONNTE DAS PASSIERN? HOL´N WIR UNS EINEN KUSS, NUR ZUM PROBIERN!

CALEB LASST MICH RAUS, LASST MICH RAUS, IN IHRE NÄHE ICH MUSS SCHREIN, ICH MUSS SCHREIN, ICH MUSS HIER RAUS

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 107 von 142 GIDEON SO WAR DAS NICHT GEDACHT BEI NACHT KOPF AN KOPF MIT DIR ICH WILL DOCH DEN PARFUMDUFT UND NICHT BIER

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ALLE OH, WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER SONST GIBT ES IM FRÜHLING KEINEN KUSS WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER

FRANK

DENN MILLY SAGT, SONST WAR´S DAS FÜR UNS UND

DANIEL, FRANK, EPHRAIM

MILLY SAGT, SONST WAR´S DAS FÜR UNS UND

ALLE

MILLY SAGT, SONST WAR´S DAS FÜR UNS UND SCHLUSS.

BENJAMIN

DORCAS IST JETZT NACHTBEREIT, SCHLÜPFT INS BETT HINEIN.

Zwischenspiel. Eine sinnliche, traumhafte Vision von DORCAS erscheint über der Scheune.

EPHRAIM

ICH GLAUB, MARTHA BADET GRAD, UND SIE SEIFT SICH EIN.

N

IC

Zwischenspiel. Eine Traumfigur von MARTHA erhebt sich aus einem Strohballen, als badete sie.

GIDEON

HABT IHR ALICE TANZEN SEHN – SIE WAR GANZ VERZÜCKT! Zwischenspiel. ALICE erscheint aus einem Fass.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 108 von 142 ALLE (AUßER GIDEON) AUFHÖRN! AUFHÖRN! AUFHÖRN! AUFHÖRN! DU MACHST UNS NOCH VERRÜCKT UUHHHH!

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BENJAMIN AUS DEM WEG, AUS DEM WEG, ICH MUSS JETZT ZU IHR

CALEB

ICH GEH ZU IHR

DANIEL

AUS DEM WEG, DURCH DIE TÜR, DAS HIER IST KRIEG

FRANK

ICH SAGE, WO DER HAMMER HÄNGT

GIDEON

BIN ICH MANN ODER MAUS?

ALLE

N

IC

WIR GEHÖRN ZU DEN FRAUEN IN DAS HAUS OH WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER SONST GIBT ES IM FRÜHLING KEINEN KUSS WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER DENN MILLY SAGT, SONST WAR´S DAS FÜR UNS UND SCHLUSS

Zwischenspiel. Die Türen zur Scheune schwingen auf und enthüllen Traumvisionen aller MÄDCHEN. Sie betreten die Scheune und locken „ihre“ BRÜDER an.

FRANK

ICH STELL MIR GRAD SARAH VOR, UND STREICH IHR ÜBERS HAAR

DANIEL

ICH BERÜHRE LIZA HIER, IHR KLEID LIEGT ABER DA

CALEB RUTH UND ICH SIND VOLL IN FAHRT, SIE STÖHNT IN LEISEM TON

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Seite 109 von 142 ALLE (AUßER CALEB)

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AUFHÖRN! AUFHÖRN! AUFHÖRN! AUFHÖRN! WIE SCHWITZEN ALLE SCHON! ALLE

OH, WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER SONST GIBT ES IM FRÜHLING KEINEN KUSS OH, WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER DENN MILLY SAGT, WENN NICHT MILLY SAGT WENN NICHT MILLY SAGT MILLY SAGT MILLY SAGT, DANN IST FÜR UNS SCHLUSS OH WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER!

#16A – Geschenke

(Übergang zu)

Szene 3B

CALEB

Miss Ruth.

N

IC

BENJAMIN

Miss Dorcas.

GIDEON

Miss Alice.

DANIEL

Miss Liza.

EPHRAIM Miss Martha.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 110 von 142 FRANK Miss Sarah.

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

Die MÄDCHEN versammeln sich hinter MILLY, als die BRÜDER erscheinen, mit FRANK voran. Jeder Bruder hält ein handgemachtes Geschenk, als wäre es eine Art Opfer. • Benjamin (für Dorcas): Ein langer Mantel aus Stücken von Kalbshaut • Caleb (für Ruth): Stiefel aus Kalbsleder • Daniel (für Liza): Eine Halskette aus Tannenzapfen • Ephraim (für Martha): Auch eine Kette aus Tannenzapfen, aber anders als Daniels • Frank (für Sarah): Eine Tonskulptur eines Bären (ohne Glasur) • Gideon (für Alice): Ein großes, geschnitztes Holzkreuz

FRANK

(liest zögernd, denn das Lesen, erst recht das Vorlesen, ist nicht seine Stärke)

Ihr sollt alle wissen…

GIDEON

Besonders Sie, Miss Alice.

(Ein BRUDER stupst Gideon an)

FRANK

…dass es uns ehrlich und aufrichtig leidtut, was wir getan haben.

GIDEON

Miss Alice.

N

IC

(Ein BRUDER stupst ihn erneut an)

FRANK

Und wir bitten euch alle, diese Geschenke anzunehmen als Beweise unserer tiefen Zuneigung.

GIDEON

(flüstert) Miss Alice.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 111 von 142 Sehr sorgfältig überreicht jeder Bruder „seinem“ Mädchen das Geschenk, das er für sie gemacht hat. Die MÄDCHEN und MILLY sind sprachlos vor Erstaunen. MILLY (schluckt Freudentränen herunter)

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Ich danke euch im Namen der Mädchen. Nun macht weiter mit eurer Arbeit, und lasst uns unsere machen.

Die BRÜDER ziehen sich zögernd zurück. ALICE winkt GIDEON kurz zu, er winkt schüchtern zurück.

Ähm…

Alle Brüder außer GIDEON gehen widerwillig. Nach einem Blick von MILLY ziehen sich die MÄDCHEN ebenso widerwillig ins Haus zurück - jedes in Träumerei verloren, mit seinem Geschenk. Das Folgende hört nur ALICE, während sie geht.

GIDEON

Milly, ich mache mir wirklich Sorgen um Adam. Er ist jetzt über einen Monat da oben auf dem Joch. (MILLY reagiert nicht)

Überleg mal, wenn er krank wird oder sich ein Bein bricht oder so. (MILLY reagiert wieder nicht)

Und die Wölfe sind um die Jahreszeit echt böse drauf.

N

IC

MILLY

Dann ist er ja in guter Gesellschaft.

GIDEON

Ich könnte hoch zur Hütte gehen und Adam bitten, dass er heimkommt.

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Seite 112 von 142 MILLY Gideon, du hast zu tun. GIDEON geht widerwillig ab. Als sie allein ist, sehen wir MILLY an, wie besorgt und verletzbar sie ist. Plötzlich schreit sie wütend in Richtung der Berge:

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Adam Pontipee! (dann, sanft)

Adam… Pontipee.

#16B – Nach den Mädchen

(MILLY geht schließlich zum Haus. Bevor sie hineingeht, lächelt sie.)

Szene 3C

Interieur: Das Schlafzimmer der MÄDCHEN. Die MÄDCHEN haben den Schlafraum der Brüder eingenommen und versucht, ihn ein wenig zu verschönern. Es gibt hübschere Decken und Laken auf den Betten und vielleicht sogar ein paar feminine Dekorationsgegenstände im Raum.

MILLY tritt ein. Die MÄDCHEN haben ihren Aufschrei gehört, aber tun so, als hätten sie nicht.

MILLY

Das war nett mit den Geschenken… oder?

N

IC

MÄDCHEN

(ad lib)

Oh ja, sehr. Ganz wunderbar. So lieb. (etc.)

ALICE

Milly, vermisst du denn Adam gar nicht? Nicht mal ein bisschen?

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Seite 113 von 142 MILLY Ich versuche einfach, nicht dran zu denken. DORCAS

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Wir können uns vorstellen, wie es dir damit geht. MARTHA

Das können wir.

MILLY

Wirklich?

LIZA

Uns geht es doch genauso.

ALICE

Das ist gut – dann lasst uns alle gemeinsam was essen.

MÄDCHEN

(ad lib)

Eine gute Idee. Oh, prima. (etc.)

MILLY

Alice, du kennst die Regeln.

N

IC

SARAH

Milly, aber was sollen wir denn bloß machen?

LIZA

Was sollen wir machen?

MILLY

Stark sein!

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Seite 114 von 142 RUTH Aber was machen wir außerdem? MILLY

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Wir haben jede Menge zu tun. Wir kümmern uns um das Haus, nähen uns neue Kleider… und welche für das Baby. Als sie das ganz verstanden haben, rennen die MÄDCHEN zu MILLY.

MARTHA

Baby! Wer bekommt denn ein Baby?

MILLY

Ich und Adam.

MÄDCHEN

(ad lib)

Oh, Milly! Das ist ja toll! Wie wunderbar! (etc.)

DORCAS

Aber Milly, weiß Adam davon?

MILLY

N

IC

(nach einer Pause)

Nein.

ALICE

Oh Milly, das ist schrecklich. (naiv)

Aber warum weiß er es denn nicht?

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Seite 115 von 142 MILLY Nun ja, Alice, ich dachte, es wäre noch zu früh, es ihm zu sagen. Ich wollte erst alles in Ordnung bringen zwischen uns. Ich… Ich gehe vielleicht zurück, nach Osten. RUTH

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Ganz allein? Mit einem Baby? LIZA

Milly, eigentlich geht es dir doch gar nicht schlecht. Es könnte alles viel schlimmer sein.

MARTHA

Wir könnten alle Babys haben.

(MÄDCHEN reagieren darauf alle)

MILLY

Ihr Mädchen seid dann wieder in der Stadt, bei euren Familien.

DORCAS

Und bei diesen totenöden Stadtjungs.

RUTH

Dorcas!

MARTHA

N

IC

Milly, wir wollen gar nicht zurück in die Stadt.

#17 – Wir müssen standhaft sein (Reprise) / Einsames Wiesel MILLY

Soll das heißen, ihr wollt hierbleiben?

LIZA

Man kann es hier schon mögen. Da gibt es mehrere Gründe für.

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Seite 116 von 142 MARTHA Genau sechs. MILLY

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Ihr mögt die Jungs also? MÄDCHE N

(durcheinander)

Naja… Irgendwie schon. Doch, doch… (etc.)

DORCAS

Und ob!

(ALLE stimmen zu)

MILLY

Vielleicht irgendwann.

MÄDCHEN

(ad lib)

Aber wann, Milly? Wann denn? Ja, wann genau? (etc.)

N

IC

MILLY

IHR MÜSST NUR STANDHAFT DURCH DEN WINTER UND HOFFT AUF DEN LENZ UND EINEN KUSS IHR MÜSST NUR STANDHAFT DURCH DEN WINTER BELOHNT WIRD DAS MIT LIEBE IM ÜBERFLUSS WARTET AUF DEN FRÜHJAHRSKUSS

MÄDCHEN

FRÜHJAHRSKUSS FRÜHJAHRSKUSS FRÜHJAHRSKUSS

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Die BRÜDER erscheinen draußen, sie arbeiten im Wald. BENJAMIN OH, ICH ARMES WIESEL

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BENJAMIN & FRANK

EINSAM UND VERSTÖRT

BENJAMIN, FRANK, CALEB & GIDEON DENN BEI MIR IST KEIN

ALLE SECHS BRÜ DER

WEIBLICHES WIESEL DAS MIR TREUE SCHWÖRT

BRÜDER

MÄDCHEN

OH OH OHOH -

WARTET AUF DEN FRÜHJAHRSKUSS OH – OH –

NER HERDE VIEH SCHWÖRT MAN GAR NICHTS, NIE. ALLE

WIR MÜSSEN STANDHAFT DURCH DEN WINTER!

IC

Schnee wirbelt – alle außer ALICE werden von ihm bedeckt.

N

ALICE

Frühling, beeil dich! Nun beeil dich mal!

(Der Winter wird auf magische Weise zu einem wundervollen Frühling)

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Szene 3D

#18 – Frühlingstanz

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Im Verlauf der Tanznummer entwickelt jedes Paar seine Beziehung, entsprechend der individuellen Persönlichkeit - wobei MILLY sie davon abhält, erotisch zu weit zu gehen - insbesondere DORCAS (und BENJAMIN). MILLY beauftragt RUTH, die ANDEREN in Schach zu halten, wenn sie nicht in der Nähe ist. Nachdem RUTH die anderen gerügt hat, gibt sie selbst auf, wird aber durch Millys Rückkehr davon abgehalten, zu weit zu gehen.

BENJAMIN

Jungs!

(Am Ende der Nummer sind die SECHS PAARE wie im Rausch)

#18A – Frühlingstanz / Übergang zur Hütte

Szene 4

Außen: Die Jagdhütte der Pontipees. Winter. - Vorhang auf: ADAM, wieder bärtig, arbeitet daran, ein Tierfell auf einen großen, grob gemachten Rahmen zu spannen.

GIDE ON

(ruft von draußen)

Adam! Adam!

N

IC

(GIDEON kommt rein, sie umarmen sich)

ADAM

Mensch, Gideon! Was ist los? Keine Lust mehr, in der Scheune zu schlafen?

GIDEON

Oh, mir geht es sehr gut, Adam.

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Seite 119 von 142 ADAM Ach ja? (höhnisch)

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Und wie geht’s deinen Brüdern? GIDEON

Auch sehr gut! Es ist viel passiert, seit du abgehauen bist.

ADAM

Ach?

GIDEON

Genau! Milly hat mir und den Jungs dann doch erlaubt, um die Mädchen zu werben. Also ist alles gut bei uns.

ADAM

(deprimiert)

Oh… Und deshalb bist du hier hochgekommen? Um mir das zu sagen?

GIDEON

Ich will dich holen… zurückholen nach Hause. Es ist schon Frühling unten auf der Farm.

ADAM

IC

Naja – hier oben aber noch nicht.

N

GIDEON

(nach einer Pause)

Adam. Milly hat ein Baby bekommen. (ADAM hört verblüfft zu)

Es kam vorgestern.

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Seite 120 von 142 ADAM Das kann ich nicht glauben! GIDEON

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So wahr ich hier vor dir stehe! ADAM

Ich glaube das nicht! Das ist nur so ein Trick von ihr, damit ich zurückkomme. Jetzt komme ich erst recht nicht.

GIDEON

Nicht mal, um das Baby zu sehen? Dein eigenes Kind – Adam – dein kleines Mädchen?

ADAM

Ein Mädchen? War ja klar, dass sie ein Mädchen bekommt.

GIDEON

Sie sieht genau aus wie du, Adam.

ADA M

Echt?

GIDEON

Von Babys weißt du genauso wenig wie von Milly.

ADAM

N

IC

(wütend)

Jedenfalls weiß ich, dass sie kam und euch alle zurechtgestutzt hat!

GIDEON

(auch wütend)

Sie hat uns nicht zurechtgestutzt. Wir lagen falsch. Und du denkst, sie hat irgendwas Raffiniertes gemacht, um dich auszutricksen, Adam. So ist Milly nicht. Sie ist eine stolze und mutige Lady. Aber sie bringt es nie über sich, dich selbst zu bitten, Adam.

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Seite 121 von 142 ADAM Da würde sie auch nur unnötig ihre Zeit verschwenden. Weil ich nämlich nicht zurückkomme. GIDEON

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Milly vermisst dich. (Pause)

Adam, du bist mein großer Bruder und ich habe immer zu dir aufgeschaut. Ich hab sogar versucht, so zu sein wie du. Aber heute schäme ich mich so richtig für dich. (ADAM erstarrt)

Ich weiß, dass du stärker bist als ich und du kannst mich grün und blau schlagen. Aber ich kann nie wieder in den Spiegel sehen, wenn ich das hier jetzt nicht mache. (GIDEON holt aus und versetzt dem überraschten ADAM mit aller Kraft einen Boxhieb ins Gesicht)

ADAM

Bist du jetzt fertig?

GIDEON

(sehr respektvoll)

Ja, Sir.

N

IC

ADAM

Sag denen, ich bin zurück, wenn der Pass wieder offen ist. Aber ich bleibe nur bei euch, bis wir mit der Aussaat fertig sind.12 Nun hau schon ab!

GIDEON geht. ADAM bleibt allein. Musik, während ADAM an MILLY denkt, und dies liebevoller, als er zugeben würde.

orig. „I’ll stay with you til the shootin’s over” – umgedeutet auf Landwirtschaft, da dies hier und heute leichter verständlich ist als die Feinheiten von Jagdsaison und Schonzeit. 12

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Seite 122 von 142 #18B – Bin ich stur? BIN ICH STUR UND VIEL ZU TROTZIG? BRAUCHT SIE MICH? IST SIE DOCH NICHT AUS STEIN? KANN ES SEIN? HAT MEIN BRUDER RECHT?

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(Licht aus)

Szene 5

Außen: Ein gepflegter Teil der Pontipee-Farm (Frühlingsblumen, blühende Zweige). Vorhang auf: MILLY ist allein mit ihrem Baby im Arm. Während des Songs werden die BRÜDER und MÄDCHEN paarweise von Millys Gesang angelockt.

#19 – Wie schön, dass es dich gibt MILLY

N

IC

ICH SEH DURCH DICH STERNE HELLER GRÜN´RES GRAS SONNE GRELLER GRAM VERGEHT EINFACH, SCHNELLER WIE SCHÖN, DASS ES DICH GIBT. ICH SEH DURCH DICH WUNDER DRINGEN HÖR ICH DEIN LACHEN KLINGEN HÜPFT MEIN HERZ UND WILL SINGEN: WIE SCHÖN, DASS ES DICH GIBT LACHE LAUT TRÄUME GROß FÜLL DIE WELT MIT LICHT

ICH SEH DURCH DICH DINGE KLARER DU MACHST GOTT SO ERFAHRBAR LEBEN IST VIEL KOSTBARER WIE SCHÖN, DASS ES DICH GIBT.

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Seite 123 von 142 BRÜDER UND MÄDCHEN LACHE LAUT TRÄUME GROß FÜLL DIE WELT MIT LICHT

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ADAM kommt durch die Haustür, unbemerkt. MILLY

MÄDCHEN & BRÜDER

ICH SEH DURCH DICH DINGE KLARER DU MACHST GOTT SO ERFAHRBAR LEBEN IST VIEL KOSTBARER WIE SCHÖN, DASS ES DICH GIBT.

OHH-

ALLE bemerken plötzlich ADAM. Ein Moment der Stille – ALLE starren ihn an.

ADAM

(schroff)

Was ist? Was starrt ihr mich so an? Ich hab doch gesagt, ich komme zurück, wenn der Pass wieder offen ist.

ALLE

Der Pass?

(Es herrscht Besorgnis)

MILLY

Geht rein, Mädchen.

N

IC

MILLY legt das Baby in die Wiege und scheucht die MÄDCHEN ins Schlafzimmer.

Nun macht schon.

Enttäuscht machen sich die MÄDCHEN ins Schlafzimmer auf. Die BRÜDER gehen zur Haustür, GIDEON als Letzter. ADAM wendet sich an ihn.

ADAM

Jungs, macht los und spannt den Wagen an.

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Seite 124 von 142 GIDEON (verblüfft) Den Wagen?

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ADAM Und steckt reichlich Stroh rein, und Decken. Wir bringen die Mädchen in die Stadt zurück.

GIDEON

Das ist doch nicht dein Ernst.

ADAM

Ich hab gesagt, wir bringen sie zurück.

MILLY

Adam, das wäre gefährlich für die Jungs.

GIDEON geht. ADAM geht zur Wiege und sieht sein Kind zum ersten Mal an. Sein Gesichtsausdruck wird sanfter. ADAM nimmt das Baby hoch, als wäre es ein Kalb, und lässt es unbeholfen zwischen seinen Händen baumeln. Er hat noch nie ein Baby gehalten. Er gibt es schließlich MILLY, während des Folgenden:

ADAM

Das ist echt ein süßes kleines Ding. Ist sie nicht ein bisschen zu klein?

MILLY

IC

Sie ist genau richtig, Adam.

N

ADAM

Wie hast du sie genannt?

MILLY

Hannah – ich hab einfach weitergemacht, wo deine Mutter aufgehört hat.

ADAM

Hannah.

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Seite 125 von 142 MILLY Es ist noch nicht amtlich. Wir können es noch ändern. ADAM Das ist doch ein schöner Name.

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MILLY bringt das Baby zur Wiege zurück. ADAM tritt hinter sie und streichelt ihre Haare. MILLY steht auf und reagiert körperlich auf seine Berührung. Er erinnert sich unwillkürlich daran, wohin solche Momente früher geführt haben. Daran erinnert sich auch MILLY und hält seine Hand fest. Sie gibt vor, sich um das Baby kümmern zu müssen. ADAM weiß nicht, was er sagen wollte, obwohl er für diesen Moment geübt hat. (sanft, der Stimmung des Augenblicks entsprechend)

Ich hab nachgedacht da oben auf dem Berg – über unser kleines Mädchen. Was ich machen würde, wenn einer reinkommt und sie mir wegnimmt. (plötzlich ganz der wütende ADAM)

Naja, ich würde den Schuft umbringen. Am nächsten Baum aufhängen. Und ihn wie einen diebischen Fuchs erschießen! (ER unterbricht sich und sieht MILLY an, hoffend, dass er genug gesagt hat. Aber hat er nicht.)

Ich hab auch über dich nachgedacht da oben.

MILLY

So, so.

N

IC

ADAM

Krieg dich wohl nicht aus dem Kopf.

MILLY

Und?

ADAM

Ich hab’s doch schon gesagt, Milly.

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Seite 126 von 142 MILLY Und ich habe gehört, was du gesagt hast, Adam. ADAM Verflixte Frauen!

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(ER kann sie nicht ansehen. Es braucht all seinen Mut, damit er das folgende sagt)

Ich hätte echt vorher mit dir sprechen sollen.

(ADAM dreht sich zu MILLY und hofft, dass dies ausreichend war. Das war es aber eindeutig nicht. Er dreht sich wieder von ihr weg.)

Im Entschuldigen war ich noch nie so gut.

(MILLY ist immer noch still. Sanft, fast unhörbar)

Es… es… es tut mir leid…

(MILLY reagiert nicht)

#20 – Halte an der einen fest (Reprise) Es tut mir leid, Milly.

(MILLY reagiert nicht)

Hast du mich verstanden?

MILLY

IC

Ja, Adam.

N

ADAM

Und, und… Ich bin froh, dass das Baby ein Lämmchen13 ist.

MILLY

Ist das so?

13

orig. „filly“ (Stutenfohlen) – ersetzt durch weniger zweideutige Assoziation

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Seite 127 von 142 ADAM Ich sehe doch, dass dich das glücklich macht, Milly. MILLY

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Mir tut es auch leid. ADAM

(ungläubig)

Echt?

MILLY

Mir tut es leid, dass ich die Frau eines dickköpfigen, sturen, gewöhnlichen – Süßholzrasplers…

ADAM

(versteht, dass sie ihn foppt)

ICH LIEF WEG, DOCH ICH HAB MICH GEIRRT DAS WEGLAUFEN WOLLT´ NICHTS BRINGEN ICH BIN HIER - UND ICH HAB KEINE WAHL ICH HÖRE MICH LAUTHALS SINGEN

ADAM

MILLY

HALT AN DER EINEN FEST DIE LIEBE IST ES WERT

HALTE AN IHM FEST

N

IC

BEIDE

HALT AN DEM/DER EINEN FEST DENN BEI DIR BIN ICH ENDLICH HEIMGEKEHRT (ADAM und MILLY umarmen sich)

ADAM

Los, hol die Mädchen. Ich bringe sie zurück.

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Seite 128 von 142 MILLY (macht sich auf, um sie zu holen) Oh, Adam! Passt ihr auch auf euch auf?

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ADAM Na klar, keine Sorge.

Als MILLY das Schlafzimmer der Mädchen verlässt, stürmen alle BRÜDER durch die Tür vorne rechts ins Wohnzimmer. Sie strotzen vor Entschlossenheit.

BENJAMIN

(ruhig)

Adam, wir lassen das nicht zu. Wir haben darüber gesprochen, und wir sind uns einig. Wir verbieten dir, sie zurückzubringen.

FRANK

(stur)

Sie bleiben hier.

CALEB

Sie gehören jetzt hierher, Adam.

ADAM

IC

Mag sein, aber ich bin hier immer noch der Hausherr, und ich sage, wir bringen sie zurück.

N

BENJAMIN

Dann versuch es doch.

FRANK

Genau.

(Die ANDEREN stimmen zu)

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Seite 129 von 142 ADAM Versteht ihr denn nicht? Nur wenn wir sie zurückbringen, wird vielleicht doch noch was draus. Sonst haben wir doch die ganze Stadt gegen uns. BENJAMIN

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Sollen die doch kommen. Denen werden wir’s zeigen. (Die BRÜDER stimmen zu)

ADAM

Na klar. Und wie? Wollt ihr euch mit ihrer Verwandtschaft anlegen? Vielleicht wird jemand verletzt… Ein Vater, oder ein Bruder. Und ihr glaubt, dann würden diese Mädchen euch heiraten? Die Brüder sind ernüchtert, ihre Kampfbereitschaft beginnt zu verpuffen.

GIDEON

Adam hat Recht.

GIDEON bewegt sich von den BRÜDERN weg und geht zu ADAM.

Ich stehe zu Adam.

ADAM

(trocken)

Gut, aber komm mir nicht zu nah dabei.

N

IC

MILLY

Adam! Die Mädchen sind weg. Sie wollen nicht in die Stadt zurück! Sie wollen hier bei den Jungs bleiben! (Die BRÜDER sind verblüfft)

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Seite 130 von 142 #21 – Die Jagd ADAM Sucht sie! Holt sie zurück!

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Es gibt ein tolles Gerangel um die Tür, als die BRÜDER nach draußen rennen, um die Mädchen zu suchen.

Szene 6

Der dichte Wald in der Nähe des Farmhauses.Die folgende Szene sollte als Tanz mit einem Ausdruck von starker Energie, Chaos, Verwirrung und Verwechslung choreografiert werden - mit sichtbarem Witz. Für eine Person, die nur zuhört, aber nicht weiß, was passiert, klingt es so, als ob die Mädchen befürchteten, vergewaltigt zu werden. Die Szene wird durch die musikalische Untermalung gesteuert. Vorhang auf: Alle STADTBEWOHNER, tief im Wald. Alle außer dem PFARRER und den FRAUEN tragen Gewehre und Seile, aus denen bereits Schlingen wurden. SIE bewegen sich heimlich und vorsichtig.

JEB

Pssst, ich schätze, wir nähern uns dem Haus.

NATHAN

Ja, wir sind so gut wie da.

ALLE

(grölen)

N

IC

Die STADTBEWOHNER gehen von der Bühne, während MARTHA, LIZA und DORCAS hereinkommen.

DORCAS

In Deckung! In Deckung! Wenn die uns kriegen, bringen sie uns in die Stadt zurück! LIZA und MARTHA wollen sich hinter demselben Baum verstecken.

Nicht beide zusammen! Nicht zusammen! (SIE fliehen)

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Seite 131 von 142 BENJ AMIN (ruft von draußen) Dorcas!

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DORCAS geht. BENJAMIN kommt herein, ruft flehend, während er verzweifelt nach Dorcas sucht.

Dorcas! Komm zurück! Sonst passiert dir noch was!

BENJAMIN geht. ADAM kommt mit seinem Gewehr herein, sieht sich um, sieht niemanden und geht hastig hinaus, als GIDEON hereinkommt. ALICE kommt eilig aus der entgegengesetzten Richtung.

GIDEON

Alice!

ALICE

Gideon!

GIDEON

Was machst du denn da?

ALICE

Wegrennen!

(ALICE rennt ab)

N

IC

GIDEON

(rennt hinter ihr her)

Warte! Komm zurück! Biiittteee!

ADAM & DANIEL

Hol sie dir, Gideon!

(ADAM und DANIEL rennen ab)

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Seite 132 von 142 EPHRAIM Lass sie nicht entwischen! (EPHRAIM sieht MARTHA rennen)

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Martha! MARTHA

Oh!

EPHRAIM jagt MARTHA hinterher, während LIZA eilig hereinkommt, gefolgt von DANIEL.

DANIEL

Liza!

DANIEL läuft ab, hinter ihr her. RUTH kommt hereingerannt und verkriecht sich hinter einem Holzblock. CALEB erscheint, er sucht sie.

CALEB

Ruth!

CALEB sieht sie schließlich hinter dem Holzblock. ADAM kommt herein, schaut zu.

Miau!

RUTH

(romantisch)

N

IC

Miau.

(Dann erinnert SIE sich, dass sie eigentlich vor ihm wegrennt.)

Ah, Caleb!

(RUTH rennt ab, schnell verfolgt von CALEB)

MARTHA

(off-stage)

Ahhhh!

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Seite 133 von 142

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ADAM versteckt sich hinter einem Baum, als er die Annäherung zweier bewaffneter VEREHRER bemerkt. SIE denken, sie hören ein verdächtiges Geräusch und gehen in Schussposition, tief auf dem Boden. BENJAMIN und FRANK treten ein, sehen die VEREHRER, machen einen Bocksprung über sie und eilen davon. Die beiden VEREHRER, benommen und verwirrt, wenden ihre Gewehre in die Richtung, in die BENJAMIN und FRANK abgegangen sind. ADAM wirft ein paar Gewehrpatronen in die andere Richtung, um sie abzulenken. Sie rennen davon. ADAM eilt in eine andere Richtung davon. MR SANDER zielt auf CALEB und schießt. CALEB hält überrascht inne, bemerkt, dass er nicht getroffen ist, und rennt ab. Von einem Baum fällt ein toter Vogel.

GIDEON

Alice!

ALICE

Gideon! Ah!

GIDEON

Bist du schon fertig mit Wegrennen?

ALICE

Nein!

(BEIDE ab. MR HOALLUM und der PFARRER kommen herein, ohne den jeweils anderen zu bemerken)

MR HOALLUM

IC

Dorcas!

N

PFARRER

Alice!

MR HOALLUM

Dorcas!

PFARRER

Alice!

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Seite 134 von 142 MR HOALLUM Dorcas! PFARRER

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Alice! MR HOALLUM

Dorcas!

(MR SANDER tritt auf)

MR SANDER

Ruth!

SIE laufen in dem Moment ineinander, als MR SANDER sein Gewehr abfeuert. Ein weiterer toter Vogel fällt aus einem Baum. Er hebt diesen auf. MR HOALLUM UND MR SANDER rennen ab. SARAH kommt herein und eilt über die Bühne. FRANK tritt gleichzeitig aus einer anderen Richtung auf.

FRANK

Sarah!

SARAH

(springt auf)

Frank!

(FRANK dreht sich um und rennt ihr nach)

N

IC

MR SANDER

Unsere armen Mädchen.

GIDEON kommt hereingerannt, mit ALICE über seiner Schulter. Er prallt beinahe mit ihrem Vater, dem PFARRER, zusammen und bleibt überrascht stehen.

GIDEON

(seine Manieren parat)

Oh, guten Abend, Sir.

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Seite 135 von 142 PFARRER N’Abend. (GIDEON dreht sich um und rennt in die andere Richtung, so dass Alice ihrem Vater zugewandt ist)

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Alice!

(GIDEON erstarrt in der Bewegung, als er begreift, wer das ist)

ALICE

Papa!

(mit tief verstellter Stimme)

Hüüü, Gideon, hüüüü!

DANIEL

Oh, Liza.

LIZA

Ich gehe nicht.

LIZA sinkt nieder. MARTHA kommt herein, verfolgt von EPHRAIM.

EPHRAIM

Martha, komm doch!

N

IC

FRANK kommt, SARAH tragend, herein und wirbelt herum, wobei MARTHA und EPHRAIM zu Boden gehen. ADAM rennt mit dem Gewehr in der Hand davon und sucht nach den anderen Mädchen. DORCAS eilt herein, gefolgt von BENJAMIN. FRANK, der weiterhin SARAH trägt, rennt weg.

DORCAS

Ich gehe nicht! Ich gehe nicht! Und ihr könnt mich nicht zwingen!

SIE kämpfen - es endet damit, dass DORCAS auf BENJAMIN sitzt, der auf dem Rücken liegt. Die meisten STADTBEWOHNER treten ein und sehen sich an, wie sich "ihre" Mädchen scheinbar gegen eine Vergewaltigung wehren. MATT, der das nicht länger aushält, hebt sein Gewehr und zielt. MRS HOALLUM schlägt sein Gewehr schnell nieder.

SEVEN BRIDES FOR SEVEN BROTHERS – Textbuch dt.


Seite 136 von 142 MR HOALLUM Nicht schießen! Ihr könntet Dorcas treffen! (MR HOALLUM schnappt nach Luft, als er bemerkt, dass Dorcas auf einem Mann sitzt)

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DORCAS

Oh, Papa!

DORCAS bedeckt BENJAMIN mit ihrem Rock. Der PFARRER und ein VEREHRER treten ein. GIDEON, mit ALICE über der Schulter, rennt herein und prallt auf ihren Vater, den PFARRER. Überrascht bleibt GIDEON stehen. Gerade als GIDEON weitergehen will, wird er von mehreren STADTBEWOHNERN gepackt. SARAH läuft herein, gefolgt von FRANK. FRANK sieht die STADTBEWOHNER und hebt schüchtern die Hände, um sich zu ergeben. Alle BRÜDER werden von den STADTBEWOHNERN mit vorgehaltener Waffe zusammengepfercht.

LUKE

Ruth. Ruth, ich bin’s, Luke. (RUTH starrt ihn an)

Du bist in Sicherheit! In Sicherheit!

RUTH

(plötzlich jammervoll)

N

IC

Ich weiß, ich weiß.

Jetzt in zwei Gruppen aufgeteilt, schauen sich die BRÜDER und die schluchzenden MÄDCHEN an. Die STADTBEWOHNER glauben selbstverständlich, dass die Mädchen weinen, weil sie sich über die Rettung durch ihre Familien freuen.

ZEKE

Mensch, Sarah!

SARA H

(zu ZEKE, schaut aber hinüber zu FRANK)

Was wirst du mit ihm machen?

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Seite 137 von 142 ZEKE Wir werden ihn und den Rest am höchsten Baum aufhängen.

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Von den MÄDCHEN kommt ein Schluchzen. Gerade als die STADTBEWOHNER die BRÜDER wegbringen wollen, tritt ADAM auf, mit seinem Gewehr schussbereit auf Hüfthöhe. ADAM

Einen Moment mal. Das könnt ihr ihnen nicht antun. Das sind gute, anständige Jungs.

STÄDTER

(ad lib)

Hängt den gleich mit auf… Los, den auch… Nehmt ihm die Waffe ab. (etc.)

MR SANDER

Gegen Sie haben wir nichts, Adam.

ADAM

Das alles geht auf mein Konto. Nur meins. Niemand sollte zu Schaden kommen.

MR SANDER

Nimm die Waffe runter, Adam.

ADAM

N

IC

Das werde ich, wenn ihr meine Brüder frei lasst. (man hört ein BABY off-stage schreien)

MATT

Pssst. Ich habe was gehört.

Das BABY weint wieder. Die Mädchen beruhigen sich, es bleibt ein leises Wimmern. Alle anderen fragen sich still, wie es weitergeht.

MR SANDER Ich nehme an, das geht auch auf dein Konto.

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Seite 138 von 142 Zwei VEREHRER bemerken ADAMs Unaufmerksamkeit, springen ihn von hinten an und entwaffnen ihn. STÄDTER (ad lib)

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Hängt sie alle. Hängt Adam zusammen mit dem Rest.

Von den MÄDCHEN kommen Schluchzer.

PFARRER

Wir wollen nichts überstürzen. Mädchen, Mädchen! (Die MÄDCHEN werden still)

Einige von uns hier sind selbst Väter. Und wir lieben unsere Kinder. Wir wissen, dass nichts von all dem hier eure Schuld ist. Ihr könnt also ehrlich antworten. Also, das Baby da, wem gehört es? (die MÄDCHEN antworten nicht)

Habt keine Angst. Wessen Baby ist es?

Die MÄDCHEN sehen sich an und strahlen, als ob jede von ihnen denselben Gedanken hat.

MÄDCHEN

(gleichzeitig)

(Die STÄDTER reagieren entsetzt)

N

IC

Meins!

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Szene 7 Die Pontipee-Farm und die Hochzeit im Grünen. Vorhang auf – MILLY tritt auf, im Hochzeitskleid und mit Brautstrauß.

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#22 – Herrlicher Tag (Reprise) ADAM

(von draußen)

Milly, wo bist du denn?

MILLY

Hier draußen, Adam.

ADAM tritt auf, im Hochzeitsanzug. MILLY wirbelt herum und präsentiert ihr Kleid.

ADAM

Du siehst hübsch aus, echt, Milly.

MILLY

Danke schön, Adam. Ich habe das Hochzeitskleid deiner Mutter umgeändert. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.

ADAM

Überhaupt nicht! Mensch, du siehst echt wie eine Braut aus, wenn du rot wirst.

N

IC

MILLY

Eine Braut mit Baby.

ADAM

Unserem Baby.

MILLY

DU KAMST AUS DEM NICHTS, KAMST AUF MICH ZU EIN BLICK, IN DEM FEUER LAG HEUT IST EIN HERRLICHER

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Seite 140 von 142 ADAM LASS MICH DIR RATEN MILLY

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HERRLICHER, HERRLICHER ADAM

NICHT LANG ZU WARTEN

MILLY

HERRLICHER, HERRLICHER

ADAM

MILLY, GEZÜGELT!

MILLY

ZU SPÄT SCHON, ZU SPÄT SCHON DER KUSS HAT´S BESIEGELT (Musik geht weiter)

Howdy, liebliches Lamm!

(MILLY klapst ADAM auf den Hintern.)

Nun los, lass uns noch mal richtig Hochzeit machen.

N

IC

Der PFARRER leitet den Hochzeitsgottesdienst der BRÜDER und MÄDCHEN. Die anderen STADTBEWOHNER sehen zu, aufrichtige Genugtuung in ihren Gesichtern. Die Männer und mindestens eine der Frauen haben Gewehre. MILLY und ADAM eilen herbei, um mitzufeiern.

PFARRER

Wollt ihr, Alice, Sarah, Martha, Liza, Ruth, Dorcas und Milly, diese Männer zu gesetzlich angetrauten Ehemännern nehmen, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet? Die STADTBEWOHNER geben den MÄDCHEN Zeichen, damit sie die richtige Antwort geben. Die MÄDCHEN schauen sie an und dann:

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Seite 141 von 142 MILLY & MÄDCHEN (zusammen) Das wollen wir.

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PFARRER Wollt ihr, Adam, Benjamin, Caleb, Daniel, Ephraim, Frankincense [bzw. Frankenstein oder Franklin-Pierce]… FRANK reagiert unwillkürlich auf die Erwähnung seines vollen Namens. Die anderen BRÜDER lachen laut.

…und Gideon diese Mädchen zu gesetzlich angetrauten Ehefrauen nehmen, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet? Die BRÜDER schauen auf die STADTBEWOHNER, die ihre Gewehre auf die Brüder richten und sie dann gleichzeitig spannen.

ADAM & BRÜDER

Das wollen wir.

PFARRER

N

IC

Dann erkläre ich euch zu Mann und Frau, Mann und Frau, Mann und Frau, Mann und Frau, Mann und Frau, Mann und Frau sowie Mann und Frau. Ihr dürft eure Frauen nun küssen.

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Seite 142 von 142 #23 – Hochzeitstanz / Finale Akt II Die MÄDCHEN und "ihre" BRÜDER küssen sich. Die MÄDCHEN werfen ihre Blumensträuße in die Luft.

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Die MUSIK beginnt, gefolgt von einer ausgelassenen Hochzeitsfeier. MILLY und ADAM schließen sich dem Hochzeitstanz für das große Finale an - eine energiegeladene Tanznummer (möglicherweise basierend auf Clog-Tanzen). Der Tanz spiegelt das Auf und Ab einer Ehe und der Menschen wider, die wir getroffen haben.

MÄNNER

HOWDY, LIEBLICHES LAMM

FRAUEN

HOWDY, LIEBLICHES LAMM

ALLE

UND DU GEHÖRST ZU MIR! Ende!

N

IC

#24 – Verbeugungen und Auslass-Musik

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